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Opeth: Blackwater Park (Legacy-Edition) (Review)

Artist:

Opeth

Opeth: Blackwater Park (Legacy-Edition)
Album:

Blackwater Park (Legacy-Edition)

Medium: CD+DVD
Stil:

Progressive Death Metal

Label: Music For Nations/Sony Music
Spieldauer: 76:38 + 35:00 Doku
Erschienen: 26.03.2010
Website: [Link]

„Blackwater Park“ war für OPETH nicht nur der lang verdiente Schritt ins Rampenlicht der Metalpresse, sondern für manchen Progger auch der Sprung über die Klippe in rauere, brutalere Sounds, die weder den klassischen Prog-Rock-Hörer bedienten, noch den Melodic-Metaller mit Hang zum Komplizierten. Mittlerweile gehören Mikael Åkerfeldt & Co zu den einflussreichsten Metal-Bands des Planeten und haben sich trotz eines beachtlichen finanziellen Erfolges von ihren künstlerischen Visionen nicht verabschiedet.

Åkerfeldt zählt „Blackwater Park“ nicht zu seinen besten Werken in Bezug auf Kreativität, Sound und das spielerische Niveau. Aber, und da spricht er vielen Fans wohl aus der Seele, dieses fünfte Album der Bandgeschichte hat das gewisse Etwas. Einen Charme, den man nicht so recht benennen kann. Zwar verbanden die Schweden schon damals progressive Ansätze mit knallhartem Death Metal und bluesigen Instrumentalpassagen, doch waren „Ghost Reveries“ und „Watershed“ vom kreativen Gesichtspunkt her viel extremer und vielschichtiger. Aber was soll’s. Die moderige Atmosphäre, die gewaltigen Riff-Konstruktionen und Spannungsbögen reißen neun Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung immer noch vom Hocker.

Alles gute Gründe also, „Blackwater Park“ zum zwanzigjährigen Bandjubiläum wieder auszugraben und in ein Gewand zu stecken, das es sich redlich verdient hat. Das remasterte Album wurde um einen Live-Bonus-Track („The Leper Affinity“) erweitert, der nicht spektakulär ist, aber immerhin etwas von Åkerfeldts beklopptem Bühnenhumor rüberbringt („I am the Eros Ramazzotti of Sweden“). Herzstück der Neuveröffentlichung ist ein 5.0-Surround-Mix auf DVD, der, eine entsprechende Beschallungsanlage vorausgesetzt, neue Facetten der seit Erscheinen von „Blackwater Park“ bereits tausendfach gehörten Songs hervorzaubert. Die Riffs und die Growls umkreisen den Hörer, wobei genau darauf geachtet wurde, die Tracks nicht mit Raumklang-Effekten zuzukleistern. Im Ernst, man hört „Blackwater Park“ noch einmal mit ganz frischen Ohren, beinahe so wie damals vor neun Jahren, als man das Original in den CD-Player eingelegt hatte.

Auf der DVD befindet sich noch die knapp 35 Minuten lange Dokumentation „The Making Of Blackwater Park“. Man besucht die Band bei den Aufnahmen im Studio, erfährt, dass Åkerfeldt sich nicht als Band-Diktator sieht, sondern bloß als die antreibende Kraft, welche den Ideen der Mitmusiker genügend Raum zur Entfaltung bietet. Auch Steven Wilson kommt zu Besuch, der das Album nicht nur produzierte, sondern auch Gesang, Gitarre- und Pianospiel beisteuerte. Åkerfeldt outet sich als Fan des PORCUPINE TREE-Chefs und bezeichnet ihn als sein musikalisches Idol und PORCUPINE TREE als eine der ganz wenigen aktuellen Bands, die er noch mit Interesse verfolgt. Das sind alles keine sensationellen Neuigkeiten, aber da sich die Band vor der Kamera sehr sympathisch gibt, ist diese Doku durchaus als sehenswert zu bezeichnen.

FAZIT: Eine gelungene Neuveröffentlichung, deren Herzstück die Raumklang-Version des ursprünglichen Albums darstellt. Das im Original eher spartanische Booklet wurde durch haufenweise frisches Bildmaterial von Travis Smith aufgewertet und in einem sehr hochwertigen Digibook verpackt. Kaufenswert!

Nils Herzog (Info) (Review 8485x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD:
  • The Leper Affinity
  • Bleak
  • Harvest
  • The Drapery Falls
  • Dirge For November
  • The Funeral Portrait
  • Patterns In The Ivy
  • Blackwater Park
  • Previously unreleased bonus track: The Leper Affinity (live)
  • -
  • DVD:
  • 5.0 Audio Mix des Albums
  • Dokumentation: "The Making Of Blackwater Park"

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Benjamin [Musikreviews.de]
gepostet am: 07.04.2010

Die Frage ist da natürlich, ob man wirklich sowas braucht. Die Originalversion an sich war schon perfekt produziert.

Wenn es allerdings ein so hübsches Gesamtpaket wie für Still Life wird, bin ich einem Kauf nicht abgeneigt. Blackwater Park kann man sich praktisch 3 oder 4 mal hintereinander in Dauerrotation reinziehen, ohne dass es langweilig wird.

ICH kauf mir die Legacy Edition...
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 07.04.2010

Gegen die Produktion des Originals ist gar nichts einzuwenden. Allerdings ist eine Surround-Mischung doch eine mehr als nette Angelegenheit. :)
Andreas
gepostet am: 08.04.2010

Ich sage nur: Cash-In. Herr A. kriecht Herrn Wilson nicht nur musikalisch hinterher. Da kann mir noch so viel erzählt werden, dass die böse Plattenfirma das zu verantworten hat. Wenn der Künstler nichts dagegen unternimmt ... Leer wird er nicht ausgehen. Ja, und jetzt will ich einen Surround-Mix von Motörhead. Wer's braucht ...
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 13.04.2010

Das mit dem Cash-In sehe ich hier nicht so. Vielleicht ist mein Glauben an die Existenz des mündigen Musikkäufers auch naiv...

Den Vorwurf würde ich bei einem lieblosen Produkt stehenlassen. In diesem Fall aber ist die Aufmachung des Albums und die Qualität des Surround-Mixes 1A, weswegen diese Edition für Besitzer entsprechender Musikanlagen durchaus eine Investition wert ist. Und wer's nicht braucht, der braucht es halt nicht...
Andreas
gepostet am: 13.04.2010

okay, stattgegeben, aber ich finde es immer befremdlich, wenn die Dinger so angepriesen werden, als sei die Vorversion out of print, was nicht der Fall ist.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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