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Dudley Taft: Summer Rain (Review)
Artist: | Dudley Taft |
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Album: | Summer Rain |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | American Blues Artist Group/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 52:30 | |
Erschienen: | 17.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Nur wenige Musiker, die den Blues nicht sprichwörtlich mit der Muttermilch aufgesogen haben, konnten sich auch innerhalb borniertester Szenekreise so nachhaltig etablieren wie DUDLEY TAFT, der auf eine Vergangenheit im Alternative Bereich zurückblickt, genauer gesagt als Mitglieder der Fußnoten-Bands SWEET WATER und SPACE ANTELOPE. Nach vollzogenem Wandel überrascht der zeitweilige Nur-Bassist nicht mehr, wenn er ein neues Album einreicht, unterschreitet aber auch nie sein bis jeweils dahin vorgelegtes Niveau
Mit "Summer Rain" stellt sich der Amerikaner zum fünften Mal solo vor und leistet dem Ruf Folge, den er selbst auf dem vorangegangenen Album ausgestoßen hat: Alles kann, aber Blues muss, wobei er sich ausnahmslos auch selbst komponierte Stücke verlässt und im eigenen Studio produzierte, das er tatsächlich Peter Frampton abkaufte. FREE-mäßiger Hardrock mit blauen Untertönen ist dann auch das "Gewagteste" wozu sich der Barde hinreißen lässt.
Andererseits lassen sich ihm auch Verweise zu den neueren, glatteren WISHBONE ASH oder THIN LIZZY unterstellen, auch wenn deren irisches Erbe bzw. ausufernd mehrstimmige Gitarrenakrobatik fehlen. Am Ende bleibt Taft doch am liebsten in seinem eigenen Land; 'Dark Blue Star' etwa erhält durch Rachel Williams Gesang eine dezente Gospel-Note, wohingegen in gleich mehreren Songs klassische "call-and-response"-Arrangements im Sinne archaischer Sklavengesänge auf dem Feld anklingen.
Damit macht sich das Weißbrot definitiv weit weniger lächerlich als mit gewissen Bierzelt-Boogie-Anwandlungen, die seinem Anspruch, mit diesen Songs US-Soldaten im aktiven Dienst seine Ehre zu erweisen, wirklich nicht gerecht werden. Feistes Georgel, das dem Gitarristen wohlgemerkt nie die Show stiehlt, steht der Scheibe hier und dort wesentlich besser. Zu erwähnen sei noch der unvorhergesehene Höhepunkt, die in Gestus und Aufbau typische Ballade 'I Lost My Way', die zum Ende hin vorhersehbar aufbraust. Unter die Haut geht sie dabei aber trotzdem.
FAZIT: "Summer Rain" beweist seinen Schöpfer betreffend wieder einmal: Taft kann geradlinig ('Pistols At Ten Paces', 'Come With Me') wie hinsichtlich der Ideen verschwenderisch ('Moonbeam'), die er innerhalb von im Durchschnitt fünf Minuten vorstellt. Auf diese Weise ist dem versierten Showman ein rundum live-taugliches Album gelungen, auf dem unverwässerter Blues seinen vertretbaren Grenzen so nahe kommt wie selten. Auch eine Methode, um zu verhindern, dass man zu starrsinnig auf bereits Aufgebrauchtes zurückgreift …
PS: Und wo das Album von Freunden guten Americana-Blues gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Flying On Love
- Dark Blue Star
- Summer Rain
- Edge Of Insane
- Live Or Die
- Pistols At Ten Paces
- Don’t Let It Fade
- Moonbeam
- Come With Me
- I Lost My Way
- Find My Way Back Home
- Left For Dead (2010) - 9/15 Punkten
- Deep Deep Blue (2013) - 9/15 Punkten
- Live In Europe (2016)
- Summer Rain (2017) - 10/15 Punkten
- Simple Life (2019) - 7/15 Punkten
- Cosmic Radio (2020) - 9/15 Punkten
- Guitar Kingdom (2023) - 10/15 Punkten
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