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Kärbholz: Überdosis Leben (Review)
Artist: | Kärbholz |
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Album: | Überdosis Leben |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Deutschrock |
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Label: | Metalville | |
Spieldauer: | 45:46 | |
Erschienen: | 27.01.2017 | |
Website: | [Link] |
Deutschrock-Tagesgeschäft, mehr bringen KÄRBHOLZ auf ihrem neuen Album nicht zu Gehör, aber wieso auch angesichts ihres - in Relation gesehen - Erfolges? Dieser dürfte sich auch für "Überdosis Leben" wieder einstellen, und der Rest nicht nur dieser Nation zuckt mit den Achseln. Zumindest für einen kleinen Kreis von Hörern scheint die Gruppe ja irgendetwas richtig zu machen, und insofern ist ihr aktuelles Werk einmal mehr eine Predigt ausschließlich für "Bekehrte".
Vielleicht geschieht dies gerade deshalb, weil KÄRBHOLZ die "brave" Fraktion ihrer Szene vertreten und sich niemand das Maul über sie zerreißen muss, wenn es um etwaige braune Bremsspuren in ihren Unterhosen geht. Das ändert indes nichts daran, dass sich die Pathos-geile Klientel der UNANTASTBARen, FREI.WILDernden und KNEIPENTERRORISTEN auf die Platte stürzen dürften wie der Affe auf die Banane. A propos Klischees wie dieses …
… die Texte von "Überdosis Leben" strotzen wie zu erwarten davor, ob in Gestalt des aufgesetzt Leutseligen ('Nur wir beide') oder des ebenso unglaubwürdig Aufbegehrenden ('Da ist noch Leben drin'). Beides spielen KÄRBHOLZ in abgeklärter Weise hervorragend, den gebrochenen Außenseiter und den aufsässigen Rebellen, der in ihrem Publikum längst nicht mehr nur dem Milieu der Autoschlosser (Mechatroniker sind das ja heute) oder gar Hartz-IV-Empfänger (Achtung wieder Klischee) angehört.
Somit ist "Überdosis Leben" Major-würdig aalglatt produzierte wie inszenierte Konsens-Grütze. Das Cover-Motiv würde sich prima als Arschgeweih machen, aber lassen wir das jetzt mit den Klischees, gell.
FAZIT: Teils modernmetallisch harter Deutschrock mit den üblichen Platitüden. Danke, der/die/das Nächste, bitte - KÄRBHOLZ bieten auf "Überdosis Leben" ihre vorhersehbare Lesart eines ebensolchen - kleinstädtisch und -geistig, in jeder Hinsicht provinziell.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ich hoffe du kannst mich sehen
- Überdosis Leben
- Feurräder
- Ich kann es nicht ändern
- Nur wir beide
- Kind aus Hinterwald
- Evolution umsonst
- Der Spiegel
- Perfekt unperfekt
- Da ist noch Leben drin
- Nur einen Satz
- Scherelosigkeit
- Weck mich nicht auf
- In Flammen stehen
- 100% (2011) - 11/15 Punkten
- Rastlos (2013) - 11/15 Punkten
- Karma (2015) - 9/15 Punkten
- Überdosis Leben (2017) - 6/15 Punkten
- Herz und Verstand (2019) - 6/15 Punkten