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Running Wild: Black Hand Inn (Deluxe Expanded Edition) (Review)

Artist:

Running Wild

Running Wild: Black Hand Inn (Deluxe Expanded Edition)
Album:

Black Hand Inn (Deluxe Expanded Edition)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Noise / BMG
Spieldauer: 59:25
Erschienen: 25.08.2017
Website: [Link]

Das leicht widerborstige Vorgängerwerk war vielleicht die falsche Ansage, wenn man es in den Kontext jener Umbruchsphase setzt, die das letzte Jahrzehnt vor 2000 für den Metal war, aber mit "Black Hand Inn" schienen RUNNING WILD diese mutmaßliche Scharte auswetzen zu wollen, und heraus kam nichts weniger als ihr (jawohl) bestes Album überhaupt.

Für "Black Hand Inn" hat sich Rock 'n' Rolf eine fiktive Story im piratischen Milieu ausgedacht, und liest man in den Texten mit, offenbart sich sein Hang zu Verschwörungstheorien auf charmante Weise, und die Unterstellung, RUNNING WILD seien eine wirklichkeitsfremde Band, lässt sich im Guten wie Schlechten negieren. Die Erzählung überführt die konkret mahnenden Inhalte von "Pile Of Skulls" ins Fiktive, was zu übersteigertem Anprangern eines bis zuletzt nebulösen "Evil" führt.

Wie dem auch sei - oder ist "Black Hand Inn" just wegen seiner überspannten Art so geil? -, geboten wird eine
praktisch perfekt ausgewogene Mischung aus lässigen Rockern ('Fight The Fire Of Hate' und 'Freewind Rider'), Fantasievollem bis Ungewöhnlichem ('The Phantom Of Black Hand Hill', 'Dragonmen') sowie Speed mit hymnischem Charakter (Titelstück, 'The Privateer'). Mit 'Genesis' einer recht freie Lesart des babylonischen Schöpfungsmythos, reichen RUNNING WILD zudem ihren ultimativen Longtrack ein, der bis heute (schließlich sind STATUS QUO jetzt sozusagen der Status quo beim Songwriting) gleichzeitig Kaspareks unheilvollste Komposition überhaupt bleibt.

Mit den B-Seiten 'Dancing On A Minefield' und 'Poisoned Blood' ist die Bonussektion leider schwach bestückt, während das zwölfseitige Booklet, das zur Grundausstattung aller Wiederveröffentlichungen der Band gehört, einmal mehr zum Schmökern und Bildergucken einlädt. Ach ja, wer den in jedem Bandumfeld rigoros wie virtuos hämmernden Jörg Michael in Hochform erleben möchte, genehmige sich seine Performance auf dieser Platte und achte speziell auf sein rhythmisches Doublebass-Spiel. Der an der Produktion beteiligte Sascha Paeth bescheinigte zudem, dass es sich ausdrücklich nicht um einen Drumcomputer handelt, den man hier zu hören glaubt.

FAZIT: "Black Hand Inn" ist RUNNING WILDS Karrierehöhepunkt und letztgültiges Statement in Sachen Stahl mit unvergleichlicher Handschrift, eine Traumkombination aus künstlerischer Dringlichkeit und in langer Arbeit angeeigneter Professionalität, die zu abriebfesten Referenztracks für eigentlich jede traditionelle Metal-Band in gebündelter Form führte. Besser ging und geht es nicht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5907x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • The Curse
  • Black Hand Inn
  • Mr. Deadhead
  • Soulless
  • The Privateer
  • Fight The Fire Of Hate
  • The Phantom Of Black Hand Hill
  • Freewind Rider
  • Powder & Iron
  • Dragonmen
  • Genesis (The Death And The Fall Of Man)
  • Dancing On A Minefield
  • Poisoned Blood

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Ivan
gepostet am: 26.08.2017

Ist es nur mir aufgefallen, oder ist beim "Black Hand Inn" Rerelease das Cover noch um einiges schlimmer geraten als bei den anderen Rereleases? Das ist ja nur ein viel zu dunkler Teilausschnitt vom ursprünglichen genialen Artwork. Von der nicht vorhandenen Schärfe reden wir mal lieber gar nicht..! Vergleicht mal die Originalausgabe mit der neuen, das sind Welten!
Das "Masquerade" Rerelease ist zwar schärfer, aber dafür wurde am Farbkontrast rumgespielt
Tim T.
gepostet am: 28.08.2017

User-Wertung:
15 Punkte

Die Bonussongs sind keineswegs schwach, sondern fügen sich perfekt in das Albumgefüge ein. Hier wurde bis zum Rand gefüllt ^^ bei 74 Minuten kein Wunder (wieso hier 59 Min?)

"Fight the Fire with Hate" ist tatsächlich ein schwächeres Lied, aber im Endeffekt überwiegen sämtliche Highlights und machen "BHI" zu einem Meisterwerk, das sich mit "Visions" (Stratovarius), "Power Plant" (Gamma Ray) und "Black In Mind" (Rage) (nur um die Scheiben ab Mite der 90er aufzuzählen) locker messen kann.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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