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Eric Steckel: Polyphonic Prayer (Review)
Artist: | Eric Steckel |
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Album: | Polyphonic Prayer |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Eigenvertrieb/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 57:50 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Auch wenn man die beiden nicht wirklich vergleichen kann: Jungspund ERIC STECKEL ist Joe Bonamassa, dem "neuen" Bluesrock-Star schlechthin, spätestens mit "Polyphonic Prayer" dicht auf den Fersen, denn das Material, mit dem der Mittzwanziger derzeit aufwartet, droht dem älteren Kollegen den Rang abzulaufen, was Einfallsreichtum und - man glaubt es kaum - Performance bzw. Feeling angeht.
"Polyphonic Prayer" ist vordergründig ein Album voller zackiger Heavy-Tracks wie 'Tennessee', komplett mit typischen 'Crossroads'-Wendungen, die quasi in die Moderne übersetzt wurden und dennoch zeitlos bleiben. Da ist allerdings noch viel mehr, etwa die sehnsüchtige Ballade 'Picture Frame' oder die inbrünstige Klavier-Nummer 'We're Still Friends', die praktisch als Gegenpole zu "slowen" Orgel-Monstern der Marke 'She's 19 Years Old' oder 'Can't Go Back' dienen.
In 'Unforgettable' und 'It's My Own Fault' - abermals mit tragendem Piano bzw. saftigen Hammond-Sounds - mimt der Frechdachs den altgedienten Soul-Crooner äußerst glaubwürdig, und auf 'Make It Rain' wäre selbst Eric Clapton stolz. In gleicher Weise könnte der Feuerzeug-Gospel von 'Through Your Eyes' glatt aus der Feder eines mindestens zehn Jahre älteren Blaumanns stammen, obgleich fraglich ist, inwieweit ein solcher die gleiche Unbekümmertheit wie Steckel an den Tag legt.
Letztendlich lebt "Polyphonic Prayer" nämlich auch und gerade im Rahmen eines bisweilen geradezu krankhaft traditionellen und konservativen Genres durch ein gehöriges Maß an Unberechenbarkeit. Nicht missverstehen: Die Songs klingen ausnahmslos vertraut, werden allerdings mit einer Verve und Frische dargeboten, dass wie gesagt dem in den Jungbrunnen gefallen Joe die Spucke wegbleiben könnte. Hören wir nun aber auf, Szene-interne Wettkämpfe zu unterstellen oder heraufzubeschwören, und lassen das Ding noch einmal im Player rotieren …
FAZIT: "Polyphonic Prayer" müsste ERIC STECKEL von einer weiträumigen Tournee flankiert in die hohe Riege des zeitgenössischen Bluesrock aufsteigen lassen. Momentan hört sich kein junger Wilder so alterfahren und zugleich in Sturm und Drang befindlich an wie dieser Kerl. "Black Gold" deutete diese Entwicklung bereits an, hier findet sie ihre vorläufige Vollendung. So arglos dürfte man den Schöpfer in Zukunft wohl nicht mehr erleben.
PS: Und wo das Album von Freunden guten Bluesrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Waitin' for the Bus
- We're Still Friends
- She's 19 Years Old
- Can't Go Back
- Unforgettable
- Tennessee
- It's My Own Fault
- Picture Frame
- Through Your Eyes
- Make It Rain
- Dismantle The Sun (2012) - 6/15 Punkten
- Black Gold (2015) - 11/15 Punkten
- Polyphonic Prayer (2018) - 13/15 Punkten
- Grandview Drive (2020) - 11/15 Punkten
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