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Orkan: Element (Review)
Artist: | Orkan |
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Album: | Element |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Dark Essence | |
Spieldauer: | 45:54 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Der Thrash-Anteil hat bei ORKAN abgenommen. Das dritte Album der Norweger steht gänzlich im Zeichen des neueren Black Metal aus ihrer Heimat: disharmonisch, rhythmisch monoton zwischen Blast und geradlinigem Midtempo changierend sowie auch unter gesanglichen Gesichtspunkten schroff. Die ehemaligen Enchanting Darkness-Musiker (zwei Demos im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende) haben bislang keinen so langen Atem beim Komponieren bewiesen wie auf „Element“, das in der Tat eine Auseinandersetzung mit den vier Elementen markiert.
Die Antwort darauf, inwiefern das in der Gruppe grassierende Siechtum (Krebs, Muskelschwund) ebenfalls abgehandelt wird, bleibt uns aufgrund der muttersprachlichen Texte verwehrt, doch emotional zeichnet die Scheibe drei Jahre nach dem schon nicht gerade aufbauenden „Livlaus“ ein zweifelsohne trostloses Bild. Bandkopf und Taake-Gitarrist Gjermund Fredheim lässt das Banjo im Schrank, für dessen Einsatz er in der Szene bekannt wurde, um stattdessen einen konservativen Sound zu fahren, der sich vornehmlich an Fans neuerer Aeternus oder Vreid richtet.
Die technische, aber weiterhin kreatürlich düstere Anlage der Musik macht den Zugang trotz sperriger Strukturen nicht allzu schwierig, aber das Material bleibt schlicht zu undifferenziert, um in irgendeiner Weise zu fesseln. Einzig beim verzweifelten ‚Avmakt‘ stimmt alles, auch weil der Track mit den meisten Melodien aufwartet. Eben daraus ziehen ORKAN ihren Reiz hauptsächlich (zumal dies Verschachteltes leichter fassbar macht), weshalb auch das versöhnliche Finale ‚Heim‘ einigermaßen überzeugt, obschon es zu spät kommt.
FAZIT: ORKAN sind eine im Guten wie Schlechten exzentrische Black-Metal-Band im weitesten Sinn. Ihre Songs lassen keine klare Linie erkennen, doch nichtsdestoweniger definieren die Macher hiermit einen positiv störrischen, wandelbaren Stil, der sie zu einem wertvollen Posten im monochromen Szenegeschehen macht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr