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Tankard: The Tankard / Aufgetankt (Deluxe Edition) (Review)

Artist:

Tankard

Tankard: The Tankard / Aufgetankt (Deluxe Edition)
Album:

The Tankard / Aufgetankt (Deluxe Edition)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: BMG / Noise
Spieldauer: 71:11
Erschienen: 26.01.2018
Website: [Link]

Verwegene Aussage: Gerade weil sich TANKARD auf "The TANKARD" zumindest halbwegs selbst infrage zu stellen scheinen, gehört das Album zu ihren besten überhaupt. Wer das nicht glauben will, muss zumindest eingestehen, dass es ihr mithin unberechenbarstes ist. Vom Cover-Debakel (lest die Noise-Historie "Systemstörung", um die Hintergründe zu erfahren) abgesehen stimmt Mitte der 90er alles bei den Frankfurtern, bloß wollte das seinerzeit nicht jeder anerkennen, eingefleischte Traditionalisten schon gar nicht.

Dabei ist "The TANKARD" gar nicht "artfremd" oder so, schlägt aber ständig ungewöhnliche Töne an, was TANKARD bereits mit dem bedächtig aufgebauten, zuletzt aber regelrecht dramatischen 'Grave New World' erahnen lassen. Selbst fröhlicher Thrash wie 'Minds On The Moon' versprüht irgendwie Wehmut, woraufhin der funky Punker 'The Story Of Mr. Cruel' völlig beispiellos in der Diskografie der Gruppe dasteht.

Des weiteren hat sie vermutlich erstmals seit ihren Demo-Tagen die Kernenergie-Problematik aufgegriffen ('Atomic Twlight') und sorgt bei all jenen, die ihnen den Ernst absprechen, mit dem aufwühlenden Aids-Mahnmal 'Positive' für Maulsperren. Ob man dann das zähe 'Poshor Golowar' oder 'Mess In The West' mit seinen bekloppten Banjo-Einlagen heranzieht: Alle Kompositionen sind wasserdicht von vorn bis hinten und nutzen sich partout nicht ab. Der Re-Release im Rahmen der Noise-Wiederbelebungskampagne war notwendig, wurde aber unglücklich angegangen, weil nach dem hypnotischen Finale 'Hope?' das Spaßprojekt "Aufgetankt" folgt, das die Jungs unter dem Namen TANKWART einspielten.

Diese Semi-LP bot damals teils der Neuen Deutschen Welle zugerechnete Gassenhauer mit von TANKARD gewohnten Trademarks, was nach dem Ernst von "The TANKARD" einfach nicht passt, aber nun gut: Die Songs sind altbekannt, die Refrains dementsprechend hymnisch, und die Musiker einmal mehr so widersprüchlich in sich, wie sie seit je leiben und leben. Alles gut also? Ja, auch in Hinblick aufs Booklet der Neuauflage, in dem es einiges zu lesen und sehen gibt.

FAZIT: "The TANKARD" ist der Geheimtipp im Schaffen von TANKARD, ein gewollt, aber nicht krampfhaft seriöses Album mit einigen "Ausrutschern" hin zu alten Lasten (‘Fuck Christmas’ wirkt bei aller Prägnanz wie ein halbherziges Lippenbekenntnis). Der "Aufgetankt"-Anhang wirkt in diesem Kontext unsinnig, aber man wollte wohl alles verbraten, was der Noise-Katalog hergab. Der TANKWART-Nachfolger "Himbeergeist zum Frühstück" kam ja 1996 anderswo heraus …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4831x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Grave New World
  • Minds On The Moon
  • The Story Of Mr. Cruel
  • Close Encounter
  • Poshor Golovar
  • Mess In The West
  • Atomic Twlight
  • Fuck Christmas
  • Positive
  • Hope?
  • Liebesspieler
  • Pogo in Togo
  • Hurra, Hurra, die Schule brennt
  • Herr D.
  • Sternenhimmel
  • König von Deutschland
  • Elke
  • Skandal im Sperrbezirk
  • Billiger Slogan

Besetzung:

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