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Witherfall: A Prelude To Sorrow (Review)
Artist: | Witherfall |
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Album: | A Prelude To Sorrow |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 55:57 | |
Erschienen: | 02.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Der Tod von Schlagzeuger Adam Paul Sagan durchzieht WITHERFALLs zweites Album wie der sprichwörtliche rote Faden. Die kalifornischen Aufsteiger pendeln auf „A Prelude To Sorrow“ zwischen Wut und Trauer, Rastlosigkeit und Kontemplation. Die emotionale Tiefe der Songs ist im zeitgenössischen Heavy Metal nahezu beispiellos, als würden alte Tugenden wiederaufleben, auch wenn die Band nicht am orchestralen Pathos von Gleichgesinnten wie Savatage kratzen kann oder überhaupt möchte.
Für die Hauptsongwriter, Gitarrist Jake Dreyer sowie Sänger und Keyboarder Joseph Michael, bestand nie ein Zweifel daran, „A Prelude To Sorrow“ in Angriff zu nehmen und mit der Band weiterzumachen. „Adam wusste, dass uns nichts davon abbringen konnte, egal wie es ausgehen würde, aber wir dachten zeitweise, er werde den Krebs besiegen. Nicht nur wegen der vielen Ideen, die wir hatten und rauslassen wollten, sondern auch als Tribut an ihn haben wir die WITHERFALL am Leben gehalten.“
Mit ihrem Fokus auf Rhythmik – wohlgemerkt ohne die Melodien zu vernachlässigen – erreicht sie andererseits beinahe die virtuosen schroffen Regionen von Dream Theaters „Train Of Thought“; der düstere Charakter der als Video ausgekoppelten Power-Ballade ‚Ode To Despair‘ gibt die Stoßrichtung für den Rest vor. Ruhepole wie während ‚Communion Of The Wicked‘ ergeben sich immer wieder, doch insgesamt ist die Scheibe ausgesprochen bissig. Nachgerade klassischen US Power-Stoff von dieser Güte ist selten geworden, wobei die Mitglieder den Spagat zwischen spielerischem Anspruch und zudringlichem Songwriting scheinbar blind beherrschen.
Das elfminütige ‚Vintage‘, soweit das Meisterstück der Gruppe mit seinen haarsträubenden Schreien und technischen Sauereien an genau den richtigen Stellen, legt davon aufs Entschiedenste Zeugnis ab, und Frontmann Joseph Michael, der auch bei den um ihren Sänger beraubten Sanctuary singt, etabliert sich als rasiermesserscharfe Spitze, mit der die Band nach ihrem Unglück hoffentlich einschneidende Erfolgserfahrungen macht.
FAZIT: Progressive Power Metal fast so, wie er ursprünglich gespielt wurde - WITHERFALL dürfen gerne in die Fußstapfen von Savatage, Crimson Glory und ähnlicher US-Ostküsten-Acts treten, deren Glanzzeit bzw. Existenz schon länger vorbei ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Prelude To Sorrow
- We Are Nothing
- Moment Of Silence
- Communion Of The Wicked
- Maridian’s Visitation
- Shadows
- Ode To Despair
- The Call
- Vintage
- Epilogue
- Nocturns And Requiems (2017) - 10/15 Punkten
- A Prelude To Sorrow (2018) - 12/15 Punkten
- Curse Of Autumn (2021) - 13/15 Punkten
- Sounds of the Forgotten (2024) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Robert
gepostet am: 07.11.2018 User-Wertung: 12 Punkte |
So schnell schon ein Nachfolger zum fabelhaften Debüt und dies obwohl manche Bandmitglieder mit weitaus erfolgreicheren Bands wie Iced Earth ausgelastet sein dürften?
Es fällt direkt auf, dass es manchmal thrashiger und härter zugeht, ohne Melodien und akustische Passagen zu vernachlässigen. Leider haben vor allem die Psychotic Waltz artigen Momente, die mich beim Debüt so fasziniert haben etwas nachgelassen. Die Refrains klingen manchmal nach 08/15 Power Metal Band. Aber keine Angst, kompositorisch ist es immer noch weit über dem Durchschnitt und es wird auf Abwechslung innerhalb der Songs gesetzt. Vielleicht hätte man alles noch ein bisschen reifen und optimieren können, dann hätte man das Niveau vom Debüt erreicht, jetzt muss sich die Band, die mich hier oft an Nevermore erinnert mit einem Punkt weniger zufrieden geben. |