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Mono Inc.: Melodies In Black (Review)
Artist: | Mono Inc. |
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Album: | Melodies In Black |
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Medium: | Do-CD | |
Stil: | Goth, Finster-Pop-Balladen |
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Label: | NoCut/SPV | |
Spieldauer: | 145:13 | |
Erschienen: | 27.11.2020 | |
Website: | [Link] |
„Nehmt dieses Album als kleinen Einblick in meine Seele und die Tiefen von MONO INC.“ (Martin Engler)
Was für einen schönen Untertitel doch der Aufkleber auf dieser neuen „alten“ MONO INC.-Doppel-CD „Melodies In Black“ enthält: „Die herzerwärmende Balladen-Compilation; 34 Titel auf 2 CD's, remastered, incl. des neuen Songs 'Scared' & 6 neu aufgenommenen Songs“.
Gut.
Im Grunde wäre damit ja schon alles gesagt – und die MONO INC.-Freunde und -Fans dürfen gnaden- und bedenkenlos zugreifen, denn schließlich bekommen sie noch ein echt geil gestaltetes Digipak plus 24-seitiges Booklet samt aller Texte mit dazu. Alles natürlich getreu dem Titel in Schwarz und Blutrot gehalten, mit leider etwas schwer lesbaren, „angegrauten“ Texten.
Natürlich werden sich auch einige MONO INC.-Hasser, bekanntlich gibt’s von denen auch welche unter unserer Seite, wieder zu Wort melden und über schlagerhafte Scheiße und dass die Band gar nicht mehr Goth, sondern ein popgekreuzigter „Gott“ ist berichten – denn Erfolg, umso größer er ist und wird, generiert auch immer schärfere Kritiker. Aber sei's drum: „Melodies In Black“ ist für alle (Alb-)Träumer und gothische Kuschler, aber auch nachdenkliche Balladen-Liebhaber oder mittelalterliche Novalis-Romantiker eine richtig starke Zusammenstellung fast aller ruhigeren Songs von MONO INC. geworden. Wobei natürlich besonders interessant die sechs neu aufgenommenen und in ein Black- oder Piano-Version verpacktes Gewand ihren ganz speziellen, weil in dieser Form noch unbekannten, Reiz ausüben. Alle sechs Songs sind wirklich gelungen und passen sich natürlich in die finster-ruhige Stimmung ausgezeichnet ein, wenn sie beispielsweise gleich zu Beginn der zweiten CD verkünden, dass einen das Leben einfach nur hasst: „Live hates you / But you hate this life too...“
Doch auf „Melodies In Black“ geht es nicht um Hass, sondern viel mehr das genaue Gegenteil – Liebe und Romantik zählt, so als würde man drei Stunden lang mithilfe dieser Zusammenstellung zu zärtlichem, ruhigen Sex einladen, bei Kerzenschein und mit einem genauso blumigen, langen Vorspiel wie bei D.H. Lawrences „Lady Chatterley“.
Da trifft die Begrüßung am Booklet-Anfang durch Sänger Martin Engler wortwörtlich voll ins Schwarze: „Willkommen in meinen dunkelsten Stunden. Bei der Zusammenstellung dieser Compilation und insbesondere beim Anhören all dieser, teilweise sehr lange nicht gehörten Songs, musste ich das eine oder andere Mal mit den Tränen kämpfen – und musste mich ihnen nicht selten geschlagen geben… Ich vertraue Euch hiermit die intimsten Momente meiner Dunkelheit an.“
Zwar klingt das ziemlich pathetisch, doch wenn man sich der Doppel-CD voll und ganz widmet, ergeht es einem ähnlich. Die Stimmung hinter „Melodies In Black“, die durchaus auch an die ruhigen Songs von UNHEILIG und FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE erinnert, zieht einen tatsächlich emotional runter, bewegt und bedrückt einen, hinterlässt Wirkung und geht nah. „Teach Me To Love“, das Duett mit LISA MIDDELHAUVE, lädt uns noch dazu erinnerungsvoll in Richtung der Mörderballaden eines NICK CAVE ein, als der killerinstinktiv mit KYLIE MINOGUE nach den wild blühenden Rosen suchte…
Das ist aber bei Weitem nicht das einzige Duett – auch ein WITT und ERIC FISH „duellieren“ sich sängerisch mit MARTIN ENGLER.
Grundsätzlich aber gilt: „Melodies In Black“ ist nichts für depressive Zeitgenossen oder dauerhafte Spaßvögel, dafür aber für Romantiker und alle, die gerne mal die romantische Seite in sich herauslassen, während langsam und immer sicherer die Kälte – nicht nur die winterliche – über unser Land zieht: „Kein Eis zu hart / Die Wellen brechen laut“ („Kein Weg zu weit“)
So bleibt „Melodies In Black“ nicht als trist-zusammengeschusterte Balladen-Sammlung hängen, sondern überzeugt durch neu arrangierte Songs plus einen gänzlich neuen Titel. Allen Songs ist dabei eins gemein: Sie zielen direkt auf das Herz des Hörers und verzichten auf die lauten Töne, die einem die Ohren schlackern lassen. Hier soll nicht wild herumgehüpft, sondern heiß geliebt werden. Und gerne können die hier vereinten Songs zugleich als dunkel-trauriger Rückblick auf ein Jahr angesehen werden, das von einer Corona-Pandemie und wirr föderalistisch verpeilten Politikern (Ihr solltet euch unbedingt genauer „Life Hates You“ anhören: „When love has gone / The void remains“!) regiert wurde. Das eine mussten wir traurig hinnehmen, das andere fassungslos mitverfolgen und ertragen: „Ein Schmerz, der nie vergeht / Das ist alles was bleibt“ („Alles was bleibt“).
FAZIT: „Melodies In Black“ ist eine rundum gelungene, tief bewegende Balladen-Sammlung von MONO INC., die in den knapp drei Musikstunden auf zwei CD's in einem beeindruckenden Digipak mit 24-seitigem Booklet samt aller Texte das Herz höher schlagen und die romantische Ader schneller fließen lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (73:16):
- Life Hates You (Black Version)
- In The End
- Time To Go
- A Love That Never Dies
- In My Darkest Hours
- Just Because I Love You (Black Version)
- My Songs Wear Black
- Risk It All (Symphonic Version)
- When All My Cards Are Played
- The Tide
- Nimmermehr
- Teach Me To Love
- Warriors
- Potter's Field
- Kein Weg zu weit (feat. Joachim Witt) – Unplugged
- A Vagabond's Life (feat. Eric Fish)
- Scared
- CD 2 (71:57):
- Nemesis
- Trail Of Thorns
- Unconditionally
- Alles was bleibt
- The Heart Of The Raven
- An klaren Tagen (Black Version)
- If I Fail
- Ghost Town Gates
- A Better Way To Die
- Twice In Life
- 118
- The Best Of You (Piano Version)
- Superman
- When Love's Gone
- Never Say Die
- Pain Machine (Piano Version)
- Study Butte
- Bass - Manuel Antoni
- Gesang - Martin Engler, Katha Mia, Carl Fornia, Manuel Antoni, Eric Fish, Joachim Witt
- Gitarre - Carl Fornia
- Schlagzeug - Katha Mia
- After The War (Single) (2012)
- My Deal With God (2013)
- Welcome to Hell (2018) - 4/15 Punkten
- Symphonic Live (2019)
- The Book Of Fire (2020) - 11/15 Punkten
- Melodies In Black (2020)
- Live in Hamburg (2023)
- Symphonic – Live; The Second Chapter: Doppel-LP-Edition (2024)
- Symphonic – Live; The Second Chapter: 2CD+DVD+Blu-Ray-Book (2024)
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