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Lost World Band: 1992 (Review)
Artist: | Lost World Band |
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Album: | 1992 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive-, Art-, Folk-Rock |
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Label: | Samum/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 45:19 | |
Erschienen: | 26.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Wenn eine Band gleich mit mehreren Keyboardern progressiv rockend zur Sache geht, dann muss der Freund guten, altehrwürdigen Progressive Rocks natürlich zuerst an EMERSON, LAKE & PALMER denken, wobei er bei diesem kleinen, nach fast 30 Jahren wieder ausgegrabenem, sorgfältig (von einer Musikkassette) restauriertem Prog-Goldstück der russischen LOST WORLD BAND gar nicht so falsch liegt, wenn man vom ersten ELP-Album ausgeht. Doch das, was es auf der limitierten Version von „Lost World 1992“ zu hören gibt, geht noch weit darüber hinaus und erinnert anfangs eher an BIG BIG TRAIN und MIKE BATT plus breit-folkloristischer Schlagseite.
Die LOST WORLD BAND stammt aus Russland und hatten wohl, als dieses neu durch sie aufgelegte Album im Jahr 1992 entstand, mit jeder Menge Probleme – besonders auch politischen – zu kämpfen. So existierte auch die ursprüngliche Aufnahme ihres Debüt-Albums nur auf Kassette. Und natürlich war die klangtechnische Qualität nicht gerade exquisit. Aber andererseits war es eben gerade ihr Debüt, welches man auf eine andere (digitale) Art für die Nachwelt, besonders die progressive, erhalten sollte.
Mit diesen Gedanken trug sich die Band seit 2014 und kam nun zu dem Entschluss, die Songs komplett neu aufzunehmen – ohne ihnen den Charme der etwas altbackenen, theatralischen 92er-Vergangenheit zu nehmen – dabei allerdings die Texte etwas zu überarbeiten und das Schlagzeugspiel komplett neu einzuspielen.
Die insgesamt 14 recht kurz gehaltenen Songs haben einen sehr lyrischen Charakter, klingen verträumt mit einer gewissen folk- und artrockigen Nähe zu CARAVAN, GRYPHON oder CAMEL. Aber auch eine Hinwendung zu den BEATLES oder besser noch KLAATU ist unverkennbar. Doch zum Ende des Albums hin steigern sie sich in ungeahnte Höhen!
„Juliet“ greift sogar direkt das „Romeo & Julia“-Thema von Prokofiew auf, der von den Musikern hoch verehrt wird, wie überhaupt viele klassische Themen, besonders der Barock-Musik, den progressiven Art Rock der LOST WORLD BAND durchdringen.
„Mind Stream“ dagegen besticht durch wunderschöne Satzgesänge zwischen EAGLES und GENTLE GIANT, während der Übergang zu „House Of The Past“, genauso wie die folgende „Elegy“ durch die Flötentöne der Extraklasse, mit floydianischer und focusscher Früh-Psychedelic oder „Night City“, als großes Album-Finale, mit großartigem Jazz-Rock in Kombination mit Streicher-Klassik liebäugelt.
Abwechslung jedenfalls wird bei der LOST WORLD BAND verdammt groß geschrieben. Auch bereits auf diesem neu eingespielten Debüt „1992“, das es nun endlich in seiner ganzen Schönheit auf CD zu erstehen gibt, nachdem es bisher nur als Kassette sein trauriges Dasein im Zeitalter von CD-Player und Streaming-Plattformen fristete.
FAZIT: Das 1992er-Debüt-Album der russischen Prog-Band LOST WORLD BAND, welches es bisher ausschließlich in nicht besonders guter Qualität auf Kassette zu erstehen gab. „1992“ wurde darum von dem russischen Art-Rock-Quartett mit amerikanischen Schlagzeuger neu eingespielt und in richtig guter Klangqualität veröffentlicht. Für alle Freunde von GRYPHON, CARAVAN und KLAATU sowie Art-Rock mit Flöten- und Streicher-Einlagen eine echte Entdeckung, auch weil das Original während einer Zeit entstand, als der eiserne Vorhang noch ziemlich fest verschlossen war.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Underpass Theme
- I Wanna Drift Away
- Day City
- You
- Juliet
- Cold Moon Bolero
- Going Back Home
- Midnight In Venice
- Mind Stream
- House Of The Past
- Elegy
- Journey
- The Underpass Theme (Reprise)
- Night City
- Bass - Andy Didorenko
- Gesang - Vassili Soloviev, Andy Didorenko
- Gitarre - Vassili Soloviev, Andy Didorenko
- Keys - Mikhail Ralenko, Alexander Akimov, Vassili Soloviev
- Schlagzeug - Matt Brown
- Sonstige - Vassili Soloviev (Flöte), Andy Didorenko (Violine)
- Of Things And Beings (2017) - 14/15 Punkten
- Spheres Aligned (2019) - 12/15 Punkten
- 1992 (2021) - 12/15 Punkten
- A Moment Of Peace (2024) - 14/15 Punkten
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