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Depeche Mode: Sounds Of The Universe – The 12“-Singles-Box (Review)

Artist:

Depeche Mode

Depeche Mode: Sounds Of The Universe – The 12“-Singles-Box
Album:

Sounds Of The Universe – The 12“-Singles-Box

Medium: 7-Maxi-Box
Stil:

Synthie-Pop, Dub, Techno, Alternative

Label: Sony Music Entertainment
Spieldauer: 212:02
Erschienen: 04.08.2023
Website: [Link]

Nun also schickten anno 2009, vier Jahre nach „Playing The Angel“ und schon acht Jahre nach „Exciter“, DEPECHE MODE ihre Klänge direkt ins Universum, um mit ihrem 12. Album „Sounds Of The Universe“ wortwörtlich neue Welten zu erobern. Chartsmäßig jedenfalls war ihnen diesbezüglich durchschlagender Erfolg geglückt und gleich in 21 Staaten – darunter auch Deutschland – erreichte das Album in der Woche seines Erscheinens am 17. April die Spitzenposition der Hitparaden. Weniger erfolgreich allerdings erging es den vier daraus ausgekoppelten Singles.

Trotzdem blieben DEPECHE MODE auch auf diesem Album ihrem Grundsatz treu, sich deutlich düstereren Synthie-Pop- und Alternative-Rock-Klängen hinzugeben als dies während ihrer extrem erfolgreichen 80er-Jahre-Pop-Alben der Fall war. Und natürlich bestätigten sie erneut ihren herausragende Stellung als 'Könige der Maxi-Auskopplungen', mit denen sie ihren Ruf als einerseits extrem innovative und andererseits extrem tanzbare Clubmusic-Helden zum Ausdruck brachten, bei denen sie fette (Dub-)Beats und mitunter deutliche Techno-Rhythmen sowie einen in ihren Bann ziehende Melodien miteinander verflochten, welche so oftmals eine Song-Mischung ergaben, die bei weitem von den Original-Songs des 2009er-Albums abwich.

DEMO entschieden sich im Rahmen von „Sound Of The Universe“ für gleich vier Single-Auskopplungen, die dann natürlich auch in den unterschiedlichsten Versionen als Maxi-Remixe veröffentlicht werden sollten.
Als da wären:

* Die erste Single-Auskopplung „Wrong“, welche DEPECHE MODE zur weltweiten Premiere am 21. Februar 2009 live zur Echo-Verleihung präsentierten. Zudem erhielt das dazugehörige Video eine Grammy-Nominierung, war aber nicht erfolgreich.

* Die zweite Single „Peace“ folgte dann nur zwei Monate später „Wrong“. Martin Gore bezeichnete den Song in einem Interview mit 'The Sun' als den besten, den er je geschrieben hätte, seinen absoluten Lieblingssong. Ein Titel, der aus heutiger Sicht zudem umso wichtiger erscheint als je zuvor. Diese Auskopplung als Single galt allerdings nur für Europa – in Amerika entschied man sich 'unfriedlich' für „Perfect“. Allerdings konnten diese Songs nicht an den „Wrong“-Erfolg in den Charts anknüpfen und floppten aus DEMO-Sicht. Vielleicht sollte man sich in den derzeitigen Kriegszeiten einfach mal wieder auf den für Europa ausgekoppelten Song besinnen, selbst wenn die eine oder andere Maxi-Version von „Peace“ zu stark in die Länge gezogen wirkt und sich in massiven Wiederholungen erschöpft.
Bei dem dazugehörigen Video gibt es zudem ein absolutes Novum, denn zum ersten Mal fand der Dreh in Rumänien statt und da Dave Gahan sich während dieser Zeit im Krankenhaus befand, erscheinen die Musiker erstmals bei einem ihrer Videos nicht selber auf der Bildfläche. Qualitativ ist das mit einer rumänischen Schauspielerin umgesetzte Video echt stark und in puncto Krieg/Frieden-Traumata extrem aussagekräftig geworden.

Noch schlimmer in Sachen 'In die Länge ziehen' setzt der 'Solo Loves Panorama Remix' von „Fragile Tension“ noch einen drauf. Der letzten Single aus dem Album kratzt in den permanenten Wiederholungen fast ein wenig an den Nerven des Hörers. Dieser Song funktioniert zwar auf der Club-Tanzfläche oder bei einer Techno-Parade, vor den heimischen Boxen allerdings erschöpft er sich in wummernder Stagnation. Die Maxis zu diesem Album zeigten sich nicht immer als vor Einfallsreichtum überbordende Nummern, aber enthielten auch gewagte Ausflüge, die durchaus progressive wie auch extrem eigenartige Entwicklungen vorweisen konnten, wozu auch die letzte Single-Auskopplung der Box zählt, die als Doppel-Ausgabe, welche gleich zwei Songs in sich vereint.

* „Hole To Feet“, eine Komposition von Dave Gahan, die mit ihrem finsteren Groove ähnlich bedrückend klingt wie das, was ihr Komponist zuvor mit seinen langjährigen Drogen-Eskapaden durchmachte (Gahan stellte dazu fest, dass dies ein extrem zynisches Stück sei, in dem es darum geht eine großes Loch verzweifelt mit etwas füllen zu wollen, was man gar nicht besitzt.), und die verschmuste, etwas kitschig wirkende Ballade „Fragile Tension“ waren der weitere (vergebliche) DEMO-Versuch die nächsten Hits aus „Sounds Of The Universe“ zu landen. Auch hierzu gab's jeweils ein Video, diesmal bei „Fragile Tension“ unter Mitwirkung der Bandmitglieder, aber bei „Hole To Feed“ erneut ohne Einbeziehung der Musiker.

Aber es gibt auch so einige rare Leckerbissen innerhalb dieser Maxi-Sammlung zu entdecken, wie beispielsweise den 'Six Toes Remix' von „Come Back“ als Ballade im Jazz-Stil mit Bläsern, Streichern und Banjo sowie anderen akustischen Instrumenten. Wer hätte sowas von DEPECHE MODE erwartet?
Dem schließt sich außerdem noch der wirklich spannende, ebenso ungewöhnliche, sich in wilden elektronischen Rhythmen bewegenden „Oh Well“-Remix an…

Wie extrem, aber auch reizvoll sich das alles in x-unterschiedlichen Versionen der für das 2009er-Album ausgekoppelten Hits anhören konnte und nun natürlich wieder kann, dürfen alle DEMO- und Maxi-Fans im Rahmen dieser bereits 12. Deluxe-Vinyl-Maxi-Single-Box „Sounds Of The Universe – The 12“-Singles-Box“ der Collector's-Edition-Serie erfahren und genießen.
Mehr geht wirklich nicht.
Auch diese aufwändige 12. Sammel-Edition enthält alle Maxis zum 12. DEPECHE MODE-Album, liebevoll und akribisch nach den Originalen gestaltet, sowie natürlich in allerbester Klang-Qualität auf Vinyl gepresst und diese in einer fetten Hardcover-Box vereint.
Teil 12 steht seinen elf Box-Vorgängern musikalisch wie qualitativ in nichts nach, wobei es sich allerdings als besonders positiv erweist, dass diesmal wirklich alle 7 Vinyl-Alben ausschließlich in 33er-Geschwindigkeit (und nicht wie in einigen Boxen zuvor zwischen 45' und 33' wechselnd) in der Box vereint und mit einem extrem fetten Bass- sowie effektreichen Stereo-Sound (So wie man ihn eben von Vinyl-Maxis gewohnt ist!) versehen wurden.

Falls jemand Angst haben sollte, bei dieser DEMO-Maxi(mal)-Vinyl-Verkaufspolitik nicht mehr mitzukommen oder vielleicht eine der luxuriösen Boxen im Rahmen seiner Sammelleidenschaft doch übersehen hat, hier der Versuch einer kompletten Aufzählung, die hoffentlich keine Ausgabe vergisst:

* Speak & Spell – The Singles
* A Broken Frame – The Singles
Construction Time Again – The 12“ Singles
Some Great Reward – The 12“ Singles
Black Celebration – The 12“ Singles
Music For Masses – The 12“ Singles
* Violator – The 12“ Singles
* Songs Of Faith And Devotion – The 12“ Singles
* Ultra – The 12“ Singles
* Exciter – The 12“ Singles
* Playing The Angel – The 12“ Singles

FAZIT: Die Fortsetzung des höchst luxuriösen Maxi-Sammelfutters um DEPECHE MODE, das sich auch bei „Sounds Of The Univers – The 12“-Singles-Box“ in keiner Weise mit gleich sieben Vinyl-Scheiben lumpen lässt. Alle Single-Auskopplungen zu dem 2009er-DEMO-Album („Wrong“ / „Peace“ / „Hole To Feed“ / „Fragile Tension“) werden hier als Remixe, Dub- sowie Radio-Versionen und Single-B-Seiten in ihrer kompletten Maxi-Schönheit im Rahmen der luxuriösen 'Collector's Edition Serie' (als bereits Teil 12 – zum 12. Album der Kult-Synthie-Popper) in einer fetten Hardcover-Box plus DL-Code und Poster zu „Wrong“ vereint. Und auch die nächsten beiden Teile („Delta Machine“ und „Spirit“) sind bereits in Arbeit. Jetzt darf aber erstmal diese Maxi-Sammlung zu „Sounds Of The Universe“ in vollen Zügen direkt vom Plattenspieler in einem megafetten Sound genossen werden.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2656x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Sounds Of The Universe | The 12" Singles (212:02):
  • Disc One - Wrong (12BONG 40) (22:51):
  • A1 Wrong (Album Version) (3:13)
  • A2 Wrong (Thin White Duke Remix) (7:40)
  • B1 Wrong (Trentemøller Club Remix) (6:55)
  • B2 Wrong (Caspa Remix) (5:03)
  •  
  • Disc Two - Wrong (L12BONG 40) (25:51):
  • A1 Wrong (Magda's Scallop Funk Mix) (6:22)
  • A2 Wrong (D.I.M. vs Boys Noize Remix) (5:11)
  • B1 Wrong (Trentemøller Club Remix Dub) (8:25)
  • B2 Oh Well (Black Light Odyssey Remix) (5:53)
  •  
  • Disc Three - Peace (12BONG 41) (27:23):
  • A1 Peace (Single Version) (3:32)
  • A2 Peace (SixToes Remix) (5:13)
  • A3 Come Back (Jonsi Remix) (4:02)
  • B1 Peace (Ben Klock Remix) (7:50)
  • B2 Peace (The Japanese Popstars Remix) (6:46)
  •  
  • Disc Four - Peace (L12BONG41) (30:03):
  • A1 Peace (Sid LeRock Remix) (6:35)
  • A2 Peace (Justus Köhncke Extended Disco Club Vocal Remix) (8:02)
  • B1 Peace (The Exploding Plastic Inevitable JK Disco Dub) (7:34)
  • B2 Peace (Pan/Tone Remix) (7:52)
  •  
  • Discs Five & Six - Fragile Tension/Hole To Feed (12BONG42) (60:32):
  • A1 Fragile Tension (Stephan Bodzin Remix) (9:17)
  • A2 Fragile Tension (Kris Menace's Love On LaserDisc Remix) (6:21)
  • B1 Hole To Feed (Popof Vocal Mix) (8:45)
  • B2 Hole To Feed (Paul Woolford's Easyfun Ethereal Disco Mix) (7:06)
  • C1 Perfect (Roger Sanchez Club Mix) (7:27)
  • C2 Perfect (Ralphi Rosario Dub) (8:25)
  • D1 Peace (Hervé's 'Warehouse Frequencies' Remix) (5:11)
  • D2 Peace (Sander Van Doorn Remix) (8:00)
  •  
  • Disc Seven - Fragile Tension/Hole To Feed (L12BONG42) (45:22):
  • A1 Fragile Tension (Radio Mix) 3:36)
  • A2 Hole To Feed (Radio Mix) (3:27)
  • A3 Come Back (SixToes Remix) (4:58)
  • A4 Fragile Tension (Laidback Luke Remix) (7:52)
  • B1 Fragile Tension (Peter Bjorn And John Remix) (3:47)
  • B2 Hole To Feed (Joebot Remix) (6:41)
  • B3 Perfect (Ralphi & Craig Club Mix) (8:51)
  • B4 Fragile Tension (Solo Loves Panorama Remix) (6:10)

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
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