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Francis Rossi & Hannah Rickard: We Talk Too Much – Vinyl Edition (Review)

Artist:

Francis Rossi & Hannah Rickard

Francis Rossi & Hannah Rickard: We Talk Too Much – Vinyl Edition
Album:

We Talk Too Much – Vinyl Edition

Medium: LP
Stil:

Folk, Americana, Country, Rock

Label: earMUSIC
Spieldauer: 43:15
Erschienen: 03.05.2024
Website: [Link]

„Dies ist eine Auswahl von Songs, die recht weit entfernt von STATUS QUO sind, mir aber immer schon als persönliche Favoriten am Herzen lagen. Alle kennen sicher meine Leidenschaft für Country und Americana...“ (Francis Rossi)

Lieber STATUS QUO-Freund und Verehrer melodiöser Hardrock-Klänge!
Jetzt musst du echt stark sein. Denn dieser Francis Rossi, Gründer und Frontmann von STATUS QUO, hat auch eine andere Seite (viele werden jetzt wohl an eine 'schwarze versteckte' denken). Die lebt er nunmehr wortwörtlich ohne viele Worte auf „We Talk Too Much“ mit seiner singenden und fiddelnden Duett-Partnerin Hannah Rickards erstmalig auf Vinyl aus: Country und Americana. Allerdings verleugnet der singende Gitarrist dabei keinesfalls seine Herkunft, was bei dieser unverkennbaren Stimme sowieso gänzlich unmöglich ist.


Als CD- und DL-Liebhaber weiß man das natürlich schon längst. Schließlich gibt’s dieses sich über die massenhafte Quassel-Kultur unserer Zeitgenossen empörende Album schon seit gut fünf Jahren. Aber eben nur als CD, die unseren Kollegen Schiffmann bereits überzeugte, sodass er den Wunsch äußerte: „Francis Rossis erstes Album mit Hannah Rickard wird hoffentlich nicht das einzige der beiden bleiben. Sie komponierten diesen lebensfrohen Singer-Songwriter-Leckerbissen zusammen mit Francis' langjährigem Status-Quo-Zuarbeiter Bob Young, doch 'We Talk Too Much' lässt sich auch von diesem Hintergrund entkoppelt als fabelhafte Mainstream-Folk-Scheibe genießen …“

Und nicht nur dass: Ein Song wie der Titeltrack (allerdings in der Einzahl – also „I Talk Too Much“) lässt sogar offensichtliche Erinnerung an das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA aufkommen und geht sofort ins Tanzbein.


Wahrscheinlich gab es wohl halbwegs genug Liebhaber, die Rossi seinen für dieses Album vorgenommenen Richtungswechsel nicht verübeln, aber auch nicht so viele, dass die von unserem Kollegen gewünschte Fortsetzung bis heute – also 5 Jahre später – zustande kam. Dafür aber ist es nunmehr an der Zeit, „We Talk Too Much“ recht opulent auf 180 Gramm schwerem Vinyl zu veröffentlichen, das in einem feinen Gatefoldcover steckt und auf der bedruckten Innenhülle alle Texte zum Mitlesen präsentiert. Und als besonderen Leckerbissen gibt es dann doch etwas Neues von den beiden auf diesem Album zu hören – den Bonus-Song „Broken Memory“, der „We Talk Too Much“ abschließt und sich nahtlos bestens in die Gesamtstimmung des Albums einpasst.

Und am Ende des Albums verbreitet dann „Maybe Tomorrow“ (vor dem Bonustitel) doch tatsächlich noch eine echte, recht deutlich nach vorne rockende Quo-Stimmung – ein großartiger Abschluss, der auch durch das folgende, bisher unveröffentlichte „Broken Memory“ aufrechterhalten wird.

Gut zur Musik passende, typische Country- wie Americana-Texte, in denen man schonmal auf Jesus wartet („Waiting For Jesus“) oder einfach nur lustig drauf ist („I'm Only Happy“), aber auch mal so richtig traurig sein darf („Sinking In Blue“) oder mit seinem Herzensbrecher („Heartbreaker“) mal auf die guten oder doch miesen Zeiten („Good Times Bad Times“) wartet. Und geplappert wird sowieso viel zu viel („I Talk Too Much“) – vielleicht sogar zu viel gesungen?
Ja! Diese Frage darf sich jeder – ob Quasselstrippe oder nicht – nunmehr auch direkt vor seinem Plattenspieler selber stellen.
Und wer auf's Vinyl setzt, der bekommt sogar als Bonus noch ein paar traurige Erinnerungen („Broken Memory“) mit dazu: „I was wrong / Baby for so long / I'm living in broken memory“.


FAZIT: „Meine Vorliebe für Country und Americana ist bekannt und war schon immer im Hintergrund präsent, wenn ich einen Song geschrieben oder eine Melodie auf meiner Akustikgitarre ausgearbeitet habe. Dieses Album zum Leben zu erwecken, war eine Freude; es ist eine Sammlung, auf die ich wirklich stolz bin“, sprach FRANCIS ROSSI und legte seinen STATUS QUO ab, um mit HANNAH RICKARD (bereits vor fünf Jahren) ein Folk-Americana-Country-Album unter dem Titel „We Talk Too Much“ zu veröffentlichen, das nun endlich zu echten Vinyl-Ehren (Sogar um einen bisher unveröffentlichten Bonustitel erweitert!) gelangt. Und dabei gibt’s in puncto Sound wie Musik absolut nichts zu meckern, gerade weil die zusätzlich singende Geigerin Rickard diesem insgesamt ruhig bis beschwingt gehaltenem Album ein großartiges Country-Feeling verleiht, in dem auch bestens die (alle auf der LP-Innenhülle abgedruckten) Texte ihre volle Entfaltung finden. Wer sich allerdings ausschließlich am QUOschen Musikgrundsatz „Rocking All Over The World“ festgebissen hat, wird mit „We Talk Too Much“ nicht glücklich werden und darf gerne bei seinem Musikpsychologen das Gespräch suchen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1205x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (20:11):
  • I'll Take You Home (3:02)
  • I've Tried Letting It Go (3:53)
  • Oughta Know By Now (3:26)
  • But I Just Said Goodbye (3:01)
  • Waiting For Jesus (3:41)
  • I'm Only Happy (3:08)
  • Seite B (23:04):
  • Rearrange (3:28)
  • I Talk Too Much (3:59)
  • Heartbreaker (3:15)
  • Good Times Bad Times (2:59)
  • Sinking In Blue (3:47)
  • Maybe Tomorrow (3:01)
  • Bonus Track:
  • Broken Memory (2:35)

Besetzung:

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