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Kawir: Kydoimos (Review)
Artist: | Kawir |
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Album: | Kydoimos |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Soulseller / Season of Mist | |
Spieldauer: | 52:29 | |
Erschienen: | 19.04.2024 | |
Website: | [Link] |
Neben Nocternity sind KAWIR die beeindruckendste griechische Extrem-Metal-Band aus der zweiten Reihe (hinter Rotting Christ und Septic Flesh), wenn man die Qualität und konzeptionelle Beständigkeit ihres Outputs in Betracht zieht. Mit weniger als Pathos, Drama und Tragödie gibt sich der Sechser nicht zu frieden. Wohingegen aber beispielsweise Sakis Tolis und Co. schon seit einigen Jahren mit großem Erfolg zu einem aufwändigen Soundtrack-Gesamtkunstwerk mutieren und sich dabei nicht mehr weiterentwickeln (müssen), bleiben KAWIR auch auf ihrer neunten LP in 31 Jahren Underground-Kult.
Was epischen Black Metal angeht macht der Gruppe auch 2024 kaum jemand etwas vor. Einmal mehr entfacht das Sextett einen typisch hellenischen Wirbelsturm mit mythologisch-historischem Überbau, wobei der Plattentitel "Kydoimos" – die Personifizierung von Kampflärm – kaum besser zu diesem martialischen Treiben passen könnte. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass die aggressive Raserei von Tracks wie dem Opener 'Teiresias', 'Myrmidons' (Anspieltipp) oder 'Achilles Funeral' nicht die gleiche breite Dynamik entfaltet, die den Vorgänger "Adrasteia" (2019) auszeichnete.
Andererseits "retten" sich KAWIR mit ihrem schlicht starken, emotional packenden Songwriting vor dem gleichförmigen Mittelmaß. Die Stücke weisen einen jeweils eigenen Charakter auf, selbst wenn man sich zwischendurch mehr Zurückhaltung gewünscht hätte. Klassischer Heavy Metal (Running Wild waren immer eine Referenz für KAWIRs Gitarrenarbeit) kommt auf alle Fälle zu kurz, weshalb die bandtypischen (Keyboard-)Chöre bisweilen untergehen, während kauzige Synthesizer - die Flötensounds während 'Hecatonchires' erinnern mit wohligem Schauer an Moonspells bahnbrechendes Debütalbum "Wolfheart" - immerhin Frühneunziger-Atmosphäre verbreiten.
Insbesondere das Finale 'War Is The Father Of All' zeigt, dass die Band im gemächlichen Tempo richtig aufblüht, wobei man ein bisschen an Manowar denken muss, die sich ja zufälligerweise ebenfalls schon an Homers Versepos Ilias beziehungsweise dem Troja-Drama um Hektor und Achilles abgearbeitet haben, so wie es die Griechen heuer tun.
FAZIT: "Kydoimos" ist für KAWIR ein solides Album, übertrifft seinen Vorgänger, einen modernen Hellas-Black-Metal-Klassiker, allerdings nicht. In der Epic-Oberliga mischt die Band trotzdem weiterhin mit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. Teiresias
- 02. Fields Of Flegra
- 03. Centauromachy
- 04. Hecatonchires
- 05. Myrmidons
- 06. Achilles & Hector
- 07. Achilles Funeral
- 08. Echetlaeus
- 09. Kydoimos
- 10. War Is The Father Of All
- Bass - Epameinondas
- Gesang - Porphyrion
- Gitarre - Iason, Therthonax
- Keys - Dis Pater
- Schlagzeug - Agisilaos
- Kydoimos (2024) - 11/15 Punkten
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