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Atlantean Kodex - The White Goddess - Massen-Review
Wenn eine Band aus dem Underground sich anschickt, eine nicht unerhebliche Anzahl von Hörern zu begeistern und in den Magazinen obere bis höchste Soundcheck-Positionen mit ihren Alben zu belegen, wird gerne mal das böse H-Wort bemüht. Bei den süddeutschen Epic Metallern ATLANTEAN KODEX ist der Begriff "Hype" jedoch fehl am Platze, denn weder ergeht man sich in Retro- und Vintage-Sounds, noch "schmückt" man sich mit einem okkulten Image - wenngleich spirituelle Themen in den Texten durchaus ihren Platz finden. Vielmehr ist es so, dass die Band mit einem recht eigenen, unverkannbaren Stil epischen Heavy Metal mit viel Hingabe zelebriert. Das begeistert zwar nicht unbedingt die Massen, die Anhänger der Band neigen aber zur Vergötterung - und wehe, es erdreistet sich jemand, Kritik zu üben. Genau das jedoch ist in unseren Massen-Reviews der Fall. Zwar ist der Tenor grundsätzlich positiv, doch einheitliches Abfeiern ist für das zweite Album "The White Goddess" nicht angesagt.
Review von: Andreas Schiffmann (Profil)
Auch wenn das Debüt letztlich heißer gehandelt wurde, als es im Vergleich zu den Demos war, wuchs "The Golden Bough" mit der Zeit, was angesichts der Tatsache beachtlich ist, dass ATLANTEAN KODEX als einer der stursten Entwicklungsverweigerer im Metal im Grunde genommen den immerzu gleichen Song mit geringfügigen Variationen geschrieben haben …
... und weiter schreiben, denn eine Evolution zeichnet sich auf der Fortsetzung "The White Goddess" nur im Detail ab. Nach wie vor verstehen sich die Süddeutschen aufs stoische Schreiten in meistens ausschweifenden Stücken und wirken dabei erstaunlicherweise weder monoton, wohl aber angesichts des ambitionierten Konzepts, das sich beim Hören dieses wahrhaftig schweren Materials kaum wegdenken lässt, sehr intensiv oder anstrengend, wenn man es nicht neutral ausdrücken möchte. Die Kompositionen – im Kern fünf an der Zahl – könnten praktisch auch als eine einzige wahrgenommen werden, da sie mit Zwischenstücken, In- und Outros versehen ineinander übergehen. "Sol Invictus" gemahnt dabei als forscher Einstieg auch von der Melodieführung her an das frühe Erzeugnis "Marching Homeward", "Heresiarch" aus den gleichen Gründen an "The Hidden Folk", das erste Lebenszeichen der Band überhaupt auf breiter Ebene. Der Sound ist ebenso besser geworden, wie ATLANTEAN KODEX die Bathory-Chöre weiter in den Vordergrund rücken, ohne dass man befürchten müsste, es werde live nicht funktionieren. Dort wie auf Platte lässt Markus Becker nach wie vor Herzen schmelzen, diesmal vor allem im träumerischen "Twelve Stars And An Azure Gown" vor teilweise mit Akustikgitarre in den Wald umgezogener Kulisse, wo ansonsten eine kämpferische Stimmung (das pumpende "White Goddess Unveiled" stellt in Aussicht, wie Manowar heute klängen, so sie nach ihren ersten drei Alben nicht auf breiter Ebene durch- und Jahr um Jahr an ihrer Selbstherrlichkeit zerbrochen wären) vorherrscht, die kaum jemand mit so wenig Metal-Machismo, aber dafür umso entschiedener verbreitet wie diese Band. Ihr Rezept? Stets ein gerüttelt Maß Tragik wie im apokalyptischen "Enthroned In Clouds Of Fire".
FAZIT: Hut ab vor einer faszinierend unverbesserlichen Band, die es als eine der wenigen neueren versteht, einzig durch ihre Musik statt medienwirksame Skandälchen streitbar zu bleiben … zumindest abseits der Sacred Metal-Foren dieser Welt, wo sie wohl weiterhin auf Händen getragen wird; man hat sich wahrlich schon an schlechteren Kultobjekten die Finger schmutzig gemacht.
11 von 15 Punkten
Review von: Andreas Schulz (Profil)
So, stellen wir die Kirche mal zurück ins Dorf. Mitunter wird im Falle von "The White Goddess", dem zweiten Album der süddeutschen Epic Metaller ATLANTEAN KODEX vom besten Metal-Album gesprochen, das je in Deutschland aufgenommen wurde. Oder auch vom besten, was man im Heavy Metal in den letzten 20 Jahren gehört hat. Das kann man so sehen, das kann man aber auch für reichlich übertrieben halten. Fakt ist eher, dass "The White Goddess" sicher eines der besten Epic Metal-Alben aus deutschen Landen ist. Globaler betrachtet muss man natürlich auch von einem guten bis sehr guten Album sprechen - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Im Vergleich zum ebenfalls guten Debüt hat sich indes erst einmal nicht allzu viel geändert. Lange, ausschweifende Songs werden mit dramatischen Melodien geschmückt, die immer wieder eingesetzten Keyboard-Effekte kennt man vom Debüt und sind inzwischen eine Art Markenzeichen geworden. Nichts geändert hat sich auch am größten Schwachpunkt von ATLANTEAN KODEX: dem Gesang. Zwar passt der helle, klare Gesang an sich perfekt zur Musik, ist aber alles andere als makellos. Wer behauptet, dass es im Refrain von "Heresiarch" stimmlich nicht auch mal ganz schön schief wird, hat es an den Ohren. Dafür punktet der Song ansonsten mit viel Abwechslung, harten Gitarren und tollen Leads. A propos: bei den Gitarren und ihrem angenehm harten Klang stellt man die größte Verbesserung zum Debüt fest. Auch verzichten ATLANTEAN KODEX auf schnelle Songs bzw. auf die plumpe Eingängigkeit der nach sich selbstbetitelten Bandhymne auf dem Debüt. Dadurch wirkt "The White Goddess" stärker wie aus einem Guss, allerdings auch etwas weniger abwechslungsreich. Eintönig oder eindimensional wären Begriffe, die hier jedoch komplett fehl am Platze wären, dafür ist das Songmateriel wiederum zu detailiert und vielschichtig. Halt nur nicht sehr variabel, was Tempi angeht.
Im Grunde besteht "The White Goddess" nur aus fünf Songs, die durch drei kurze Zwischenspiele miteinander verbunden sind. Die Ohrwurmlastigkeit des Refrains von "Sol Invictus" ist dabei eher Ausnahme als Regel, dafür gibt es in nahezu jedem Song wirklich wunderbare Gitarrenmelodien zu hören. Die Integration von Sprachsamples ist der Atmosphäre förderlich und wird klug vollzogen (beim Ende von "Enthroned In Clouds And Fire" fühlt man sich gar an LUNAR AURORAs "Hoagascht"-Album erinnert), insgesamt ist die Stimmung zudem düsterer und melancholischer als auf dem Debüt. Auch die vermehrte Integration akustischer Gitarren sowie größerer Chöre verfehlen ihre Wirkung nicht. In der Summe gelingt ATLANTEAN KODEX zweifellos eine Steigerung zum Debüt und ganz unberechtigt sind die Lobeshymnen sicher nicht. Man darf also gespannt sein, wie sich der Weg dieser extrem integeren Band in Zukunft darstellen wird. Denn dass "The White Goddess" einen guten Platz in den deutschen Albumcharts ergattern wird, dürfte klar sein, zudem wird man die Fanbase mit dem Album nochmals vergrößern.
FAZIT: Wenn Epic Metal in dieser Form noch nie die bevorzugte Spielart war, ist es schwierig, wirklich begeistert von ATLANTEAN KODEX zu sein. Umgekehrt ist dann doch nachvollziehbar, wenn "The White Goddess" für ein Überalbum gehalten wird, wenn man eine besondere Vorliebe für diese Art von Metal hat. Die Steigerung zum Debüt ist jedenfalls unstrittig, weshalb es auch einen Punkt mehr gibt
11 von 15 Punkten
Review von: Lukas Heylmann (Profil)
Das ATLANTEAN KODEX-Debüt "The Golden Bough" hat bei Kritikern und Fans euphorische Reaktionen im Übermaß ausgelöst. Auch bei "The White Goddess" wurde im Vorfeld nun ein unglaublicher Wirbel gemacht, es wurde wahnsinnig viel diskutiert – und wieso? Das fragt man sich.
Wie schon auf dem, zugegebenermaßen, überdurchschnittlichen Debüt liefern die Bayern eine sehr epische Mischung aus klassischen Metalbands wie den ganz frühen MANOWAR und einigen Doom-Anleihen ab; diesmal fehlt allerdings ein flotterer Song à la "The Atlantean Kodex" oder "Disciples Of The Iron Crown", der dem Werk definitiv gutgetan hätte. Die Band spielt gutklassig und mit einer durchaus hörbaren Leidenschaft, aber die Jubelarien, die der Band schon seit ihren Demos entgegenschlagen, sind auch mit Erscheinen von "The White Goddess" weiterhin übertrieben. Dabei gibt es nicht mal wirkliche Störfaktoren auf dem Album, auch wenn sich am recht eigenwilligen Gesang von Markus Becker nach wie vor die Geister scheiden. Es gibt keinen Ausfall beim Songmaterial, der Sound fällt nicht negativ auf, aber dennoch sind ATLANTEAN KODEX nicht die beste Heavy-Metal-Band seit der Entdeckung Amerikas, um die Einstellung mancher fanatischer Supporter mal etwas überspitzt auf den Punkt zu bringen. Dazu fehlt eben doch ein letztes Quäntchen, das die absoluten Klassikeralben auf ihrem Podest platziert.
FAZIT: Wer "The Golden Bough" mochte und BATHORY sowie alte MANOWAR steht, kann sich "The White Goddess" bedenkenlos kaufen und wird es nicht bereuen. Allerdings sollte man es verhindern, dass sich durch die Übertreibungen einiger Die-Hard-Fans, die eigene Erwartungshaltung zu sehr in den Himmel schraubt.
9 von 15 Punkten
Review von: Lutz Koroleski (Oger) (Profil)
Auf das zweite Album von ATLANTEAN KODEX musste man nach den teilweise euphorischen Reaktionen auf das Debüt gespannt sein und gleich der erste richtige Song "Sol Invictus" startet mit einem begeisternden Uptempo-Riff und äußerst eingängigen Gesangslinien gut durch. Trotz toller Ideen fallen bereits hier erste handwerkliche Schwächen auf, die sich dann durch das ganze Album ziehen. Es gibt kleine Unsauberkeiten bei den Einsätzen, manche Soli klingen eindeutig nach Proberaum und beim Gesang wird wie schon auf dem Vorgänger-Album mehr gewollt als gekonnt. Vor allem in den höheren Lagen wird die Stimme sehr dünn und bewegt sich hörbar am Limit. Während diese Holprigkeiten bei den meisten Songs noch im Rahmen bleiben, wird es beim nächsten Longtrack "Heresiarch" allerdings grenzwertig. Erfreut man sich bei der Strophe noch an der Battle-Hymns-Gedächtnis-Bass-Linie, klingt der Refrain schlicht und einfach schief, was den Song letztlich zum Ausfall-Kandidaten stempelt. Mit "Twelve Stars And An Azure Gown" wetzt die Band diese Scharte aber beinah wieder aus, da man es hier schafft, die Atmosphäre der getragenen Stücke der frühen FATES WARNING wieder aufleben zu lassen. Hier sind die Gesangsharmonien wiederum sehr gelungen. Das nachfolgende, schleppende, von Dauer-Chören dominierte "Enthroned In Clouds And Fire" überzeugt mit einem mächtigen Refrain während die abschließende Early-MANOWAR-Verbeugung "White Goddess Unveiled" als gute Standardnummer durchs Ziel geht, auch wenn es beim Gesang hie und da wieder wackelt. Die fünf überlangen Songs werden durch diverse Intros, Outros und Zwischenspiele miteinander verknüpft. Der Sound setzt die Atmosphäre der Musik gekonnt in Szene und auch das Coverartwork passt hervorragend.
FAZIT: Drei Volltreffer, ein Ausfall, viele gute Ideen, aber nach wie vor Schwächen bei der technischen Umsetzung. Das kann man ehrlich und authentisch finden, muss man aber nicht. Insgesamt gut, aber etwas schwächer als das Debüt, auch weil der Newcomerbonus wegfällt.
10 von 15 Punkten
Review von: Lothar Hausfeld (Profil)
Mehr. Wollte man mit einem Wort ausdrücken, wo der Unterschied zwischen dem famosen ATLANTEAN KODEX-Debüt "The Golden Bough" und dem Zweitwerk "The White Goddess" liegt, wäre es dieses Wort: Mehr. Mehr Melodien, mehr Weite, mehr Gitarren, mehr Intermezzi, mehr Spoken-Words-Parts, mehr Epik, mehr Metal, mehr Paukenschläge, mehr Abwechslung, mehr Meeresrauschen, mehr… von allem. Wo insbesondere die "Pnakotic Demos" und auch der offizielle Erstling noch in geringerem Umfang mit einem latent kauzigen Unterton aufwartete, ist auf "The White Goddess" nur noch schiere Perfektion zu vernehmen – und das ohne auch nur den geringsten negativen Unterton in diese Einschätzung einfließen zu lassen.
Drei musikalische Überleitungen sorgen dafür, dass die fünf Songs verbunden werden und so das Album von vorne bis hinten wie aus einem Guss klingt. Bei vielen Alben wären solche Zwischenspiele schnell Skipkandidaten. Nicht auf "The White Goddess", wo die eröffnenden "Trumpets Of Doggerland" ebenso unverzichtbar dazugehören wie der "Bilwis" und der "Untergang der Stadt Passau". Diese drei Zwischenspiele verdeutlichen, dass ATLANTEAN KODEX in ihrer ganz eigenen Liga spielen. In einer Liga, in der man sich nicht nur jegliche Zeit bis zur Veröffentlichung eines neuen Albums nimmt, sondern auch auf dem Album ihrer Musik jegliche Zeit einräumt, die sie verdient.
Überhaupt, "eigene Liga". Wer will angesichts der epochalen und monströsen Erhabenheit dieses Albums allen Ernstes daran zweifeln, dass der bajuwarische Sturkopf Manuel Trummer und seine Mitstreiter in einer ganz eigenen Liga spielen? Eine Liga, der einst eine Band wie MANOWAR angehörte, lange bevor sie ihr stolzes Schwert des wahren Epic Metals durch die Verlockungen des dumpfbackigen Proletenrocks rostig und wirkungslos werden ließen. Eine Liga, in der ein ebenfalls sturer Querkopf wie Quorthon die gehirnsprengende Schönheit der skandinavischen Weite in musikalische Hymnen für die Ewigkeit vertonte, aus einer Zeit, in der Viking Metal noch nicht gleichbedeutend mit promillegeschwängerten Saufliedern und Accessoires aus dem EMP-Katalog gleichzusetzen war, in der Pagan Metal noch Inhalte vermittelte und nicht Image. Abgekürzt: "The White Goddess" klingt musikalisch wie aus einer Zeit, in der tatsächlich noch vieles besser war, aber es klingt so, wie ein Album klingen muss, das im Jahr 2013 aufgenommen wurde.
Der Einstieg mit "Sol Invictus" zeigt die Band von einer überraschend harten Seite, massive, keinen Widerspruch duldende Gitarrenriffs weisen den Weg zu einem Refrain, der sich auf Monate im Kopf einnisten wird; der Weg dorthin führt über eine Bridge monumentalen Ausmaßes und einen höchst abwechslungsreich gestalteten Pfad.
"Heresiarch" ist schwer, zeigt im Gitarrenbereich eine geradezu garstige Fratze, die mancher Death- und Black-Metal-Combo zum Ruhm gereichen würde. Der langsam walzende Song, der ganz in der Tradition alter MANOWAR-Schleppkähne gehalten ist, setzt aber gekonnte Kontrastpunkte zu den heftigen Riffs: Hammondorgeln und akustische Parts zeugen von einer absolut selbstsicheren Band, die ganz genau weiß, dass sie sich keinesfalls auf Schema F verlassen muss, um einen ins Bandkonzept passenden Song zu schreiben, der abschließende Part mit seinem mehrstimmigen Gesang klopft bereits jetzt an der Tür des Brockhaus-Verlags, um eine Aufnahme im Gesamtwerk unter dem Stichwort "Epik" zu finden. Vorgetragen wird der Wunsch von Sänger Markus Becker, der von allen Protagonisten den größten Sprung gemacht hat. Nein, er ist immer noch kein Eric Adams (dessen Lachen übrigens zwei Sekunden lang auf "White Goddess Unveiled" zu hören ist, womit "The White Goddess" ganz nebenbei auch noch zum besten Album mit Eric-Adams-Beteiligung seit fast 30 Jahren aufsteigt), aber seine eher folkig angehauchte Stimme hat spürbar an Sicherheit und Variabilität gewonnen, was den Facettenreichtum des Albums nochmals deutlich vergrößert.
"Twelve Stars And An Azure Gown" ist anschließend ein Melodien-Overkill. Was insbesondere das Gitarrenduo Trummer und Koch auf die Hörerschaft loslässt, ist hochemotional und scheint kaum von dieser Welt zu sein. Bei aller Melodiosität schafft es die Band dennoch, ihre urtpyische Heavyness einfließen zu lassen.
Was war doch gleich das Stichwort – ach ja: "Nicht von dieser Welt". Womit wir schon mitten in "Enthroned In Clouds And Fire" wären, dem Höhepunkt auf "The White Goddess". Also dem Gipfelkreuz auf dem Mount Everest, der von vier weiteren Achttausendern eingerahmt wird. Eine Hommage an BATHORY, wie es sie in punkto Erhabenheit, Intensität und Epik noch nie – Achtung, Wiederholung: noch nie! – gegeben hat. Scheinbar mühelos gelingt hier der Spagat aus mitreißender Härte und monströser Melancholie, der Song ist die vertonte Endzeitstimmung, die in einem Refrain gipfelt, der zweifellos der bisherige Höhepunkt des Kodexschen Schaffens ist und der einen Zustand im Körper auslöst, der mit "Gänsehaut" so untertrieben wiedergegeben wäre, als würde man einen tosenden Ozeansturm mit "nass" umschreiben.
Elfeinhalb Minuten verbleiben noch, und wer denkt, dass mit "Enthroned in Clouds And Fire" das Pulver verschossen ist, der irrt natürlich auf grandiose Art und Weise. "White Goddess Unveiled" ist ein Song, der ganz klassische AK-Gitarrenharmonien und Gesangsmelodien aufweist – und der den Hörer dennoch über die ganze Dauer an die Boxen oder die Kopfhörer fesselt. Und der bei aller melodischen Vertrautheit so viel rhythmische Abwechslung und unterschiedliche Stimmungsfarben besitzt, dass er auch nach fünfzigmaligem Hören nicht langweilig wird.
Natürlich, es wird sie geben, die Menschen, die – durch und durch typische Metalheads eben – "The Pnakotic Demos" weiterhin als Maß der Dinge sehen werden. Keine Frage, ebenso wie "The Golden Bough" war auch die Demo-Zusammenstellung ein Meisterstück des Epic Metals. Doch wer so viele Hördurchgänge hinter sich gebracht hat wie ich, der wird feststellen müssen: "The White Goddess" ist noch um ein vielfaches intensiver, melodischer, härter, epischer, mitreißender. Einfach: mehr.
FAZIT: "The Pnakotic Demos" war die Bachelor-Arbeit des Epic Metals, "The Golden Bough" der Master-Abschluss. "The White Goddess" ist schlicht und ergreifend das Referenzwerk, aus dem zukünftig Professoren werden zitieren müssen, wenn die Rede auf Epic Metal kommt. Alles andere als die Höchstwertung wäre angesichts dieses Albums ein Frevel.
15 von 15 Punkten
Durchschnittspunktzahl: 11,2 von 15 Punkten.
Damit Einstieg auf Platz 16 in den Massen-Review-Charts.