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Steve Lukather - CH-Pratteln, Z 7 - 22.03.2009
Wenn man die Großen der Musikszene befragt, wen sie denn als Musiker verehren, so bekommt man einen Namen überdurchschnittlich oft zu hören: STEVE LUKATHER. Dieser Mann hat nicht nur mit TOTO Musikgeschichte geschrieben. Unzählige Alben hat er produziert und seine Hits, die er für Kollegen geschrieben hat, sind ebenso zahllos. Lukather verfügt über die seltene Fähigkeit, anspruchsvolle Songs mit eingängigen Hooks zu versehen, sodass daraus „Ohrwürmer“ werden. Prog-Rock ist oftmals extrem kopflastig – Bands wie TOTO und SAGA schafften/schaffen es, auch „Bauch und Beine“ einzubinden.
STEVE LUKATHER ist gerade wieder auf Tour in Westeuropa, bevor er Ende April mit TOTO einige US-Termine wahrnimmt. In unseren Breiten ist er besonders gerne unterwegs – hier hat er treue Fans. Wenn er auch wesentlich kleinere „Brötchen backen“ muss, als zu den Heydays von TOTO in den 80ern, er bekommt noch immer jeden größeren Club problemlos gefüllt. Das liegt nicht nur an seinen außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten, sondern auch daran, dass er ein sehr netter, sympathischer Typ ist, der seine Fans in die Shows einzubinden versteht.
Diesmal war er im schweizerischen Pratteln, in direkter Nachbarschaft zu Basel gelegen, zu Gast - im Z 7, einem größeren Club mit einem exzellenten Programm. Hier machen auch Bands gerne Station, die ansonsten in mittleren Hallen auftreten. Das liegt an vielen Faktoren: exzellentes Catering, große Bühne, eine Location mit viel Ambiente und natürlich am aufgeschlossenen, begeisterungsfähigen Publikum. Wider Erwarten war das Z 7 mit schätzungsweise 700-800 Leuten nur zu drei Vierteln gefüllt. Die Stimmung war allerdings wieder einmal grandios – Lukather und seine Band ließen sich bereitwillig anstecken….
Mit “Drive A Crooked Road” vom 88er Debüt-Album startete Steve Lukather furios in den
Set. “Twist The Knife” fügte sich nahtlos an, bevor mit “Ever Changing Time” der erste Song eines ganzen Blocks vom aktuellen (gleichnamigen) Album folgte. “How Many Zeros” erinnerte stark an alte TOTO-Scheiben, kein Wunder: STEVE LUKATHER war wichtigster Songschreiber bei denen. „Stab In The Back“ klang ganz nach STEELY DAN und wurde live wie auch im Studio durch den genialen Einsatz der „Talk-Box“ veredelt.
Eine ganz exzellente Band hatte STEVE LUKATHER wieder um sich geschart. Vor allem Keyboarder Steve Weingart war erneut der kongeniale Partner Steves. Er legte die „Sound-Teppiche“ und verstand es, gefühlvolle Solis zu setzen. Drummer Eric Valentine war ein echter „Dampfhammer“ - ein filigraner „Hau-Drauf“, der ansonsten JOE SATRIANIs Trommelfelle malträtiert. Latino-Basser Carlitos Del Puerto glänzte nicht nur als Partner von Eric Valentine sondern auch als Solist. Bleibt noch der Rhythmus-Gitarrist Ricky Zahariades zu nennen, der im Satzgesang die Falsett-Stimme einbrachte.
Der ältere „Song For Jeff“ ist JEFF PORCARO, dem Herz und Hirn TOTOs, gewidmet und Steve hatte eine kleine Träne im Auge, als er das Publikum an seinen verstorbenen Freund erinnerte. „Talk To Ya Later“, ein Riesenhit der 80er, rockte unglaublich straight und hart ab – zur hellen Freude der Schweizer Fans. Danach nahm die Ballade „Tell Me What You Want“, eher ein schwächerer Song des neuen Albums, wieder etwas den Druck heraus. Irgendwie passten diese Hardrock-Breaks nicht in diesen „Schmuse-Song“.
Bei der bärenstarken neuen Nummer „Jammin’ With Jesus“ legte die Band –nomen est omen- einen viertelstündigen Jam ’hin, der sich gewaschen hatte. Lukather führte hier seinen Guitar-Synth vor. Als besonderer Gag bekam Drummer Eric Valentine die Augen bei seinem Solo verbunden. Die anderen Bandmates machten sich einen Spaß daraus, dabei die Becken munter zu verrücken und ihn ein ums andere mal ins Leere hauen zu lassen. Diese Truppe um Steve Lukather hatte in Pratteln wirklich allerbeste Laune.
Hier zerfaserte der Abend allerdings etwas, denn die letzten drei, vier Nummern waren wirklich mit Jams und endlosen Soli überfrachtet. Einerseits ist es natürlich toll, wenn fünf erstklassige Musiker alle Register ihres musikalischen Könnens ziehen. Andererseits ist die Grenze zum selbstverliebten „Gefrickel“ verdammt nahe.
Nach „Hero With 1000 Eyes“ vom 94er Erfolgsalbum „Candyman“ verabschiedete sich die Band zur verdienten „Zigarettenpause“.
Zwei Zugaben ließ STEVE LUKATHER sich bereitwillig abringen: Zunächst das wunderschöne Cover von PINK FLOYDs „Shine On You Crazy Diamond“ und nach einer euphorischen weiteren Zugabeforderung „The Road Goes On“ – solo mit der akustischen Gitarre interpretiert.
Eine halbe Stunde später fand sich Steve am Merch-Stand ein, um sein neues Album zu signieren. Hemdsärmelig und publikumsnah – deshalb lieben ihn seine Fans. Er wird wieder nach Pratteln kommen, das darf als sicher gelten.
Setlist:
Crooked / Twist
Ever Changing Times
Live For Today
How Many Zeros
Stab In The Black
Hate Everything About You
>>Key Solo<<
Song For Jeff
Fall Into Velvet / Never Walk
Talk To Ya Later
Tell Me What You Want
Party In Simon’s Pants
>>Band Intro<<
Jammin’ With Jesus
Wings Of Time
Hero With 1000 Eyes
Encores:
Shine On You Crazy Diamond
Road Goes On
Lineup:
Steve Lukather: Guitars, Vocals
Ricky E. Zahariades: Guitars, Vocals
Steve Weingart: Keyboards
Carlitos Del Puerto: Bass, Vocals
Eric Valentine: Drums, Vocals