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Civilization One: Revolution Rising (Review)

Artist:

Civilization One

Civilization One: Revolution Rising
Album:

Revolution Rising

Medium: CD
Stil:

Melodic Metal

Label: Metal Heaven
Spieldauer: 41:26
Erschienen: 2007
Website: [Link]

CIVILIZATION ONE ist eine durch und durch internationale Band, mit Mitgliedern aus Sri Lanka, Brasilien, Italien und Frankreich, die mit „Revolution Rising“ ein durchaus beachtenswertes Debut vorlegt. Auf den 10 Songs zockt man mal mehr, mal weniger eigenständigen melodischen Power Metal mit großer spieltechnischer Klasse, die vor allem bei Keyboarder Jesper Stotz, dessen Stil und Sounds ein wenig an Jens Johansson erinnern, durchscheint. An seiner Seite steht die Saitenfraktion mit Gitarrist Aldo Lanobile und Bassist Pierre-Emmanuel Pélisson, die teilweise eine starke US-Metal-Schlagseite aufweist, leider aber ein wenig unter dem ein wenig überproduziertem und künstlich klingenden Gitarrensound zu leiden haben. Bleiben noch Drummer Luca Cartasegna, der seinen Job gut macht, und Sänger Chitral Somapala, der ein wunderbares, charakteristisches Timbre sein Eigen nennt, das interessanterweise dann und wann nach Klaus Meine klingt, was fraglos überrascht, zumindest aber nicht an einem etwaigen kultigen deutschen Akzent liegen kann.

Das Album startet mit dem sphärischen Intro „Celestial Sunrise“ (mehr Klischee geht auch kaum), das nahtlos in den harten, nach vorne peitschenden Opener „Life of Agony“ übergeht. Man merkt der Band ihren hohen virtuosen Anspruch deutlich an, der sich in einer großen Anzahl an bombastischen Versatzstücken, die dem Gesamtsound hinzugefügt werden, äußert, was leider nur teilweise gelingt. Ein bißchen weniger Pomp, dafür besser produziert, wäre hier ohne Zweifel mehr. Der nächste Song „Legends of the Past“ macht das schon besser, wird getragen von einem starken, hochmelodischen Gute-Laune-Refrain, der in eine tolle Gitarrenmelodie mündet. Stark! „The Lost Souls“ klingt dann zunächst verdammt nach neueren SONATA ARCTICA, was aber nichts an der Qualität ändert, denn auch hier hat man einen großartigen Refrain in petto, der hervorragend zum hohen Stimmvolumen des Sängers passt. Lied Nr. 5 heißt „16“ und verlässt den einmal eingetretenen Cheese Metal-Pfad um sich wieder in deftigere Regionen vorzuwagen. Und zwar in richtig deftige! Hämmerndes Geriffe, und Death Metal-Growls in den Strophen leiten in einen wiederum hochmelodischen Refrain über. Leider passen die Growls so ganz und gar nicht zum Gesamtbild, weshalb ich mich auch nicht so wirklich mit diesem – „originellen“ – Element anfreunden kann. Zwiespältig! Doch bevor man so richtig vewirrt sein kann ob dieses Missgeschicks, kommt „Sacred“. Und das ist ein richtiger Knaller! Ein toller Midtempo-Stampfer vor dem Herrn, der sich behutsam aufbaut, und gekrönt wird von dem mit Chören unterlegten Refrain. Ein erster kleiner richtiger Höhepunkt, der auch ohne Growls super abwechslungsreich klingt. „Welcome To Paradise“ kann dagegen leider überhaupt nicht anstinken, hier ist eigentlich nichts so richtig zwingend, und außerdem nerven wiederum die Growls, die weder mit Songtitel noch Refrain, der eher Rock´n´Rollig klingt, harmonieren wollen. Schwachpunkt! Doch dann geht´s wieder los. „Wishing Well“ ist ein guter Straight-forward-Rocker, mit progressiven Versatzstücken. Was aber irgendwie widersprüchlich klingt, funktioniert in Wahrheit grandios. Allein Bridge und Refrain sind echte Knaller in puncto Eingängigkeit und spielerische Komplexität. „Dream On“ steht als einzige Ballade auf „Revolution Rising“ und ist als solche eigentlich auch verzichtbar. Obschon durchaus zum Dahinschmelzen ist diese ein wenig lang geraten und erhöht die Wartezeit auf den Albumcloser, die sich dafür aber doppelt lohnt. Auf „Time WillTtell“ ziehen CIVILIZATION ONE nämlich nochmals alle Register: neoklassische Arrangements, virtuose Keyboardläufe, hartes 16tel-Riffing, melodische Vocals, am Ende sogar noch Frauengesang, ein toller Soloteil mit unheimlich viel Feeling... klar, hier und dort ein bisschen zu viel von allem, und ein wenig ungeordnet ist das ganze vielleicht auch, aber immerhin handelt es sich hier um ein Debut, und den Lernprozess sollte man den Jungs schon zugestehen. Gerade der letzte Song ist ein echtes Aushängeschild für die Band und das Highlight des Albums.

FAZIT: Gutes Debut von junger, hoffnungsvoller Band, mit kleineren Schwächen, die aber von der hohen Musikalität absorbiert werden, sodass unterm Strich 40 Minuten melodischen und harten (!) Metals stehen, die durchaus vielen Leuten gefallen könnten, zumindest aber viele Perspektiven für die Zukunft eröffnen sollten.

Fabian Reuther (Info) (Review 5107x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Celestial Sunrise
  • Life of Agony
  • Legends of the Past (Carry on)
  • The Lost Souls
  • 16
  • Sacred
  • Welcome to Paradise
  • Wishing Well
  • Dream On
  • Time Will Tell

Besetzung:

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