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DC4: Explode (Review)
Artist: | DC4 |
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Album: | Explode |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal/Hardrock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 42:02 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Ist es Einbildung, dass man sofort an John Bush denken muss, sobald hier nach den ersten Tönen der Gesang einsetzt? Wohl kaum, schließlich handelt es sich bei DC4 um die Band des ehemaligen bzw. für die ein oder andere Tour auch noch heutigen ARMORED SAINT-Gitarristen Jeff Duncan, der hier zusätzlich und hauptverantwortlich die Sängerposition einnimmt. Da hat seine langjährige Arbeit mit dem späteren und mittlerweile geschassten ANTHRAX-Frontmann aber deutlich abgefärbt. Alles andere als ein Nachteil, die stimmliche Nähe zu einem der Besten der Szene und obendrein hat dann auch noch der andere Ex-Kollege Joey Vera (jetzt u.a. FATES WARNING) seine regelnden Produzentenhände im Spiel gehabt, was als weiteres Indiz für die Qualität von "Explode" gewertet werden kann. Damit aber noch nicht genug mit dem Namedropping, denn neben seinen Brüdern Shawn und Matt, mit denen er früher schon zusammen bei ODIN bzw. BIRD OF PREY zu hören war, hat das Bandoberhaupt einen fast vergessenen Saitenhexer in sein aktuelles Team geholt: bei Rowan Robertson handelt es sich tatsächlich um das ehemalige Nachwuchstalent, das als Teenager auf DIOs "Lock Up The Wolves"-Album für Furore sorgte. Da ist es schon recht traurig, dass eine Band mit diesen Referenzen derzeit ohne Deal dasteht, denn nachdem das Debüt "Volume One" von 2002 auch bei uns noch über Rising Sun erschienen ist, bedarf es bei dem nun vorliegenden Nachfolger bislang noch dem Eigenvertrieb der Band.
Wer zuvor (so wie ich) noch nichts von der Band zu hören bekommen hat, sollte durch die bisher genannten Anhaltspunkte gedanklich jedoch nicht zu früh auf den vermeintlichen Duktus von DC4 setzen, denn das Quartett aus L.A. geht keineswegs den offensichtlichen (Power Metal-)Weg und die Affinitäten zu den Gepanzerten (und zwangsläufig auch zu ANTHRAX) sind tatsächlich in erster Linie beim Gesang zu finden.
Zeitgemäßer Hard- und Heavyrock scheint die angemessene Bezeichnung für den Inhalt von "Explode" zu sein, wenngleich auch damit dieses abwechslungsreiche Album noch nicht abschließend beschrieben ist. Der kernige Titelsong zu Beginn geht noch mit am ehesten wie eine trendgerechte Version der Saints durch, während das rotzige "Rock And Roll Disease" fast im Sleaze zuhause ist. Derart ist auch das spätere "Candy Caine", bei dem man meinen könnte, den schelmischen Unterton eines David Lee Roth auszumachen. Wesentlich moderner mit Anleihen bei einer Band wie AUDIOSLAVE geben sich da andere Titel wie etwa "Experiment" oder "Disturbed". Dazu gehört dann auch "God Complex", ein Groover vor dem Herrn, den man kaum noch aus dem Kopf bekommt: das Albumhighlight.
Zwischendurch wird es bei dem getragenen "This Is What You Wanted" dann noch etwas ruhiger, trotz cooler Sologitarre durch die Überlänge aber auch recht dröge und gegen Ende lässt die Spannung insgesamt ein wenig nach. Dennoch zeichnet letztendlich alle Songs neben dem wie erwähnt bekannt wirkenden Gesang auch die beeindruckende Gitarrenarbeit aus, die sich kaum hinter der eines Zakk Wylde verstecken muss.
FAZIT: Die Klasse der früheren bzw. noch parallel laufenden Betätigungsfelder können DC4 über die Gesamtlänge zwar noch nicht ganz halten, aber abgesehen von dem miesen Cover und dem unspektakulären Bandnamen ist hier wie bei der Erfahrung der Beteiligten auch zu erwarten war alles zweifelsfrei erstligatauglich. "Explode" bietet modernen und sehr groove-betonten Heavyrock, dem sich auch die Anhänger der großen Verwandtschaft nicht verschließen sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Explode
- Rock And Roll Disease
- Experiment
- God Complex
- Cabin Fever
- This Is What You Wanted
- Candy Caine
- Long Hard To Lost
- Disturbed
- Hate Parade
- Bass - Matt Duncan
- Gesang - Jeff Duncan
- Gitarre - Jeff Duncan, Rowan Robertson
- Schlagzeug - Shawn Duncan
- Explode (2007) - 11/15 Punkten
- Electric Ministry (2011) - 12/15 Punkten
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