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Blind Guardian: At The Edge Of Time (Review)

Artist:

Blind Guardian

Blind Guardian: At The Edge Of Time
Album:

At The Edge Of Time

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Nuclear Blast GmbH
Spieldauer: 63:53
Erschienen: 31.07.2010
Website: [Link]

Bitte beachtet auch unser BLIND GUARDIAN-Massen-Review unter den Kolumnen!

Zugegeben - selbst für langjährige Fans von BLIND GUARDIAN war besonders das letzte Album "A Twist In The Myth" recht gewöhnungsbedürftig. Teilweise hatten sich die Krefelder hierauf zu weit von ihren Wurzeln entfernt und ihr Credo, sich niemals zu wiederholen, dahingehend erfüllt, dass man in vielerlei Hinsicht mit zu ungewöhnlichen Sound- und Songideen herum experimentierte. Ein gewisses Maß an Skepsis war im Hinblick auf das neunte Studioalbum also vorhanden - und wird im Handumdrehen weg gewischt, denn Hansi Kürsch und seine Jungs haben endlich wieder zu Bestform zurückgefunden.

Das heißt im Klartext, dass man endlich wieder "echte" BLIND GUARDIAN-Songs zu hören bekommt und wer dachte, die Zeiten von rassigem Speed Metal wären bei den Jungs endgültig vorbei, wird gleich dreimal eines besseren belehrt. Alles, wirklich alles, was die Band auszeichnet, findet sich auf "At The Edge Of Time" wieder und trotzdem gelingt es der Band wiederum, ihren Sound um neue Elemente anzureichern, dieses Mal passen die Puzzleteile allerdings wieder viel besser zusammen, als in der jüngeren Vergangenheit. Auf der einen Seite zeigt man sich besonders im Hinblick auf die Gitarrenarbeit wieder basischer, härter und geradliniger, andererseits wird es mitunter bombastischer als je zuvor. Verbessert hat sich auch der allgemeine Sound, das Album klingt in jeder Hinsicht nach einer Metal-Platte, die Gitarren braten richtig fett, Hansis Gesang erklingt kraftvoller und letztlich ist auch das Songwriting an sich kerniger. Nichts geändert hat sich indes an der Tatsache, dass in jedem einzelnen der Songs auf instrumentaler Ebene und im Blick auf die Arrangements mehr passiert, als bei anderen Bands in zehn Liedern. Das wird so mancher sicher als Kritikpunkt sehen, es macht die Songs aber einfach spannender, selbst nach etlichen Durchläufen kann man noch in jedem Song neue Details finden.

Damit wären wir bei den zehn Tracks angekommen, die wie gesagt jede Facette von BLIND GUARDIAN umfassen und eine spektakuläre Neuerung zu bieten haben. Denn den Rahmen für das Album bieten mit "Sacred Worlds" und "Wheel Of Time" zwei überlange Songs, die wohl die besten Klassikarrangements zu bieten haben, die es je im Metal gab. Es ist wirklich unglaublich, welch fantastische Symbiose die Instrumente hier eingehen, besser kann man das wirklich nicht machen. Während "Sacred Worlds" die erweiterte Fassung des bereits bekannten "Sacred" ist und mit einem tollen Refrain glänzt, fasziniert "Wheel Of Time" mit ägyptisch anmutenden Melodien und grandiosen Chören. Definitiv einer der besten Songs, die BLIND GUARDIAN je geschrieben haben. Wer zuletzt die schnellen Songs vermisst hat, bekommt gleich dreimal Wiedergutmachung und zwar in Form von "Tanelorn (Into The Void)", dem manischen "Ride Into Obsession" und dem Single-Track "A Voice In The Dark", bei dem es die härtesten Riffs des Albums zu hören gibt. Den besten Refrain hat das melancholische "Valkyries" zu bieten, diese Zeilen gehen einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Wer "Bright Eyes" liebte, wird "Valkyries" genauso anbeten. Die vetrackte Verspieltheit von "A Night At The Opera" findet sich in Ansätzen in "Road Of No Release" wieder, während "Control The Divine" ganz im Sinne der langsameren Ansätze auf "Imaginations From The Other Side" erklingt. Und zuguterletzt haben auch die ruhigen Klänge ihren Platz, zum einen in der Ballade "War Of The Thrones", die mit einem ungeahnt positiven Refrain glänzt, sowie der Folk-Nummer "Curse My Name", die unter Garantie zum Live-Hit werden wird und - ungelogen - die beste der ruhigen Nummern seit dem Barden-Song ist.

Es fällt ausgesprochen schwer, negative Aspekte an diesem Album zu finden. Selbst die anfängliche Ansicht, dass die Refrains nicht so gut zünden wie früher, ist irgendwann verschwunden, denn sobald man die Songs gut kennt, entfalten sie die gleiche magische Wirkung wie die Songs, die heutzutage als Klassiker der Band gelten. Man muss dem Album ein wenig Zeit geben und sich mit ihm beschäftigen - und wird reich belohnt.

FAZIT: Ich hatte es erhofft, aber nicht damit gerechnet: BLIND GUARDIAN haben mit einem grandiosen neuen Album den Thron der besten deutschen Metal-Band triumphal zurückerobert.

Andreas Schulz (Info) (Review 16421x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Sacred Worlds
  • Tanelorn (Into The Void)
  • Road Of No Release
  • Ride Into Obsession
  • Curse My Name
  • Valkyries
  • Control The Divine
  • War Of The Thrones (Piano)
  • A Voice In The Dark
  • Wheel Of Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Quaker
gepostet am: 30.07.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Das Album ist der Hammer!!!!
Guardian in best Form.

Danke :)
Andreas
gepostet am: 30.07.2010

ein Hype im faden Sommer - schlicht ein weiteres gutes BG-Album mit minimaler Schwerpunktverschiebung. Das mit dem "zurück zu den Wurzeln" ist totaler Stuss.
DarkKing
gepostet am: 31.07.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Der erste Eindruck klingt ganz gut aber weder schafft es Blind Guardian stimmlich wieder in einem Bereich zu agieren den Herr Kürsch auch live wirklich singen kann noch schaffen sie es im Bereich komplexer Songstrukturen Bereiche zu erreichen die Mekong Delta schon vor 20 Jahren erreicht hat. Eine solche Kritik deutet für mich ein wenig auf die klassische Betriebsblindheit vieler Magazine hin die sich nicht mehr trauen das anzusprechen was sich dem geneigten Fan förmlich aufdrängt und zwar das sich einige Größen der Metalszene seit Jahren nicht mehr weiterentwickeln und wirklich innovatives sich eher bei Bands auftut die nie diese Beachtung erreicht haben. Trotzdem solides Album, mehr aber auch nicht.
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 31.07.2010

Das Argument, dass Innovation fast nur noch bei unbekannteren Bands stattfindet, ist genauso unangebracht, wie das Abfeiern von allem, was aus dem Hause Nuclear Blast kommt, um mal das "Extrembeispiel" zu nennen.

Gute Musik ist nicht davon abhängig, ob eine Band eine Größe ist oder eher im Untergrund agiert. Und für mich ist das Album musikalisch ein Top-Album und selbst nach 50 (?) Durchläufen ruft es bei mir eine Gänsehaut hervor. Und das ist mein persönliches Qualitätmerkmal, nicht die Frage, ob etwas innovativ oder komplex (oder eben nicht) ist.
Andreas
gepostet am: 31.07.2010

Die Musikalität stellt hier niemand in Frage - persönlich will sich nur eben bei mir keine Gänsehaut mehr einstellen, aber das können die Wächter schon seit "And Then There Was Silence" und "Punishment Divine" nicht mehr - also Songs vom viel gescholtenen Album … Das ich besser finde, als sein Ruf ist.
DarkKing
gepostet am: 10.08.2010

@Andy: Vermutlich waren meine Formulierung bewusst etwas überspitzt und resultieren wohl insbesondere daraus wie sehr ich vom neuen BG Album enttäuscht war/bin gerade weil ich alte Leistungen dieser Band so vergöttert habe.
Leider hat sich aber auch nach mehr Durchläufen bei mir der Eindruck des Albums nicht grundsätzlich verändert. Es bleibt immer noch der Fade beigeschmack das dieses Album in zweierlei Hinsicht scheitert und zwar einerseits das Gänsehautfeeling älterer BG Scheiben zurückzubringen da dafür die Songs zu wenig organisch wirken. Das zentrale Problem für mich ist hierbei der Eindruck das man sich ständig wünscht ein paar der endlos vielen Spuren zu entfernen um den Gesangspart vom überlagernden Chor oder das Riff vom Gesang zu befreien und besser wirken zu lassen. Andererseits geht aber auch das Konzept nicht auf hier ein progressives Meisterwerk zu schaffen dazu fehlt doch einiges, bspw. das Fingerspitzengefühle wie sich komplexe Songstrukturen sauberer ineinander verweben lassen.
Beide Kritikpunkte sind mit Sicherheit nicht so zu verstehen das das gehörte ein schlechtes Album ist aber sie machen den Unterschied zwischen einem soliden und einem großartigen Album und letzteres sollte immer noch der Anspruch einer Band wie BG sein.
Am Ende entscheidet aber der persönliche Geschmack und der bestimmt dann wohl auch ob dieses Album Gänsehaut oder Enttäuschung zurücklässt.
Mario
gepostet am: 11.09.2010

User-Wertung:
14 Punkte

So unterschiedlich können halt Meinungen sein.Bei mir läuft das Album nun seit dem Erscheinen praktisch ohne Unterlass rauf und runter,ohne auch nur ansatzweise langweilig zu werden.Und auch die guten Alben von Avenged Sevenfold oder Maiden konnten es nur kurzzeitig aus meinem Cd-Player verdrängen,da ich hier schon eher das Prädikat solide,statt grossartig verwenden würde.
Die letzten Alben von BG,die bei mir diese Begeisterung ausgelöst haben waren Imaginations und Nightfall,alles was danach kam war einfach nur enttäuschend.2-3 ordentliche Songs,mehr war da nicht.Wirklich in Erinnerung ist mir davon eigentlich nur "And then there was silence" geblieben.
Für mich eindeutig das Album des Jahres ,aber wie schon gesagt,alles subjektiv ;)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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