Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Soilwork: The Living Infinite (Review)

Artist:

Soilwork

Soilwork: The Living Infinite
Album:

The Living Infinite

Medium: CD
Stil:

Melodic Death / Modern Metal

Label: Nuclear Blast / Universal
Spieldauer: 84:31
Erschienen: 01.03.2013
Website: [Link]

Ein Doppelalbum von einer Band, die auf ihren jüngsten Veröffentlichungen kaum hätte austauschbarer klingen können, zumal ohne den langjährigen Hauptkomponisten? Dass dies nicht ins Beinkleid gehen muss, zeigen SOILWORK mit diesem kleinen Comeback, dem man gar nicht übelnimmt, dass kein Kraut gegen die chronischen Krankheiten der Combo gewachsen zu sein scheint.

Speziell über eine Länge von weit über einer Stunde hinweg täten die Musiker gut daran, häufiger die Tonart zu modulieren, denn so klingt die Geschichte nach wie vor arg stromlinienförmig, besonders wenn Sänger Björn sein altbekanntes Gebrüll vom Stapel lässt. Dessen ungeachtet darf man „The Living Infinite“ aber als überaus gelungen bezeichnen, denn gerade die pfeilschnellen Stücke „Spectrum Of Eternity“ (mit walzendem Mittelteil), „Leech“ (nahe an den letzten Sachen von STRAPPING YOUNG LAD) und „Tongue“ (überraschend ausschweifende Bridge) gehören zu den besten SOILWORK-Song seit langem.

„Let The First Wave Rise“ kratzt ein wenig überraschend an DARKANE-Sphären, nur dass hier variablere Instrumentalisten zu hören sind, vom Frontmann ganz zu schweigen: Strid ist einfach der Sänger schlechthin für diese Musik, wie der „Parasite Blues“ und vor allem „This Momentary Bliss“ bezeugt, ein quirliger Uptempo-Popper mit superber Hookline. „Realm Of The Wasted“ ragt andererseits wegen seines Gitarrensolos heraus, und „Rise Above The Sentiment“ steht für das Maximum an Abwechslung auf dieser trotz Überlänge ohnehin erstaunlich kurzweiligen Platte. Die Frage allerdings, ob eine Straffung nicht möglich gewesen sei („Entering Aeons“ als Intro der zweiten Scheibe und das Zwischenspiel „Loyal Shadow“ kann man getrost entbehren), darf man dennoch stellen, denn als epische Prog-Band versteht schließlich niemand SOILWORK.

Nein, die Schweden sind in erster Linie für ihre kompakten wie verspielten Hits bekannt. Da sich diese im Laufe der Jahre totgelaufen haben, freut sich der Hörer nun umso mehr darüber, dass die Macher irgendwie befreiter klingen und nicht verbissen zu kalkulieren scheinen. Sylvain Coudret hat sie offensichtlich aus der Routine gerissen, und auch Strids Ausflüge in den AOR mochten ihren Teil zur neuen Umverkrampftheit beigetragen haben.

Unauffällig muten eigentlich nur das getragene „My Memories Confined“ mit Hammond, „Vesta“ (mit Akustikgitarre unterlegt) sowie die beiden „The Living Infinite“-Teile und das verhältnismäßig rohe „Long Live The Misanthrope“ an, wohingegen das ähnlich barsche „Drowning With Silence“ zu den Highlights gehört. „The Windswept Mercy“ mit dem groß angekündigten Justin Sullivan erweist sich als dubiose Promo-Finte, denn die NEW-MODEL-ARMY-Ikone fällt mit ihrer Stimme im Refrain nicht auf, so man nicht um ihre Beteiligung weiß.

Die entspannten „Whispers And Lights“ und „Antidotes In Passing“ sind eine erfrischende Abkehr von der eingeschleiften Formel, ebenso das letzte Stück „Owls Predict, Oracles Stand Guard“ ein schleppendes und relativ minimalistisches Quasi-Outro mit Gesang. Wenn SOILWORK so weitermachen, werden sie vielleicht sogar mal eine richtige Album-Band, bei der jedes Stück einen unverzichtbaren Platz auf dem jeweiligen Teller einnimmt; so sind sie wenigstens (nach einer längeren Durststrecke) die führende Band zwischen Melodic Death und Gitarrenheldentum mit Pop-Strukturen und einem glänzenden Sänger.

FAZIT: „The Living Infinite“ ist subjektiv betrachtet die beste Scheibe von SOILWORK seit „Natural Born Chaos“. Da es bisher keiner Band gelang, diese Musik mit Niveau zu emulieren, geschweige denn weiterzudenken, tun es die Miterfinder einfach selbst und empfehlen sich auch für die Zukunft als relevante Gruppe. Hätte man nicht unbedingt erwartet.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7153x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1
  • Spectrum Of Eternity
  • My Memories Confined
  • This Momentary Bliss
  • Tongue
  • The Living Infinite I
  • Let The First Wave Rise
  • Vesta
  • Realm Of The Wasted
  • The Windswept Mercy
  • Whispers And Lights
  • CD 2
  • Entering Aeons
  • Long Live The Misanthrope
  • Drowning With Silence
  • Antidotes In Passing
  • Leech
  • The Living Infinite II
  • Loyal Shadow
  • Rise Above The Sentiment
  • Parasite Blues
  • Owls Predict, Oracles Stand Guard

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Stiggsixsixsix
gepostet am: 31.07.2013

User-Wertung:
14 Punkte

MÖRDER ALBUM!!!!
Einfach anhören, keine langweiler drauf!!! das bis dato Beste Werk der Schweden (Ja sogar besser als natural Born chaos) vorsicht Subjektive Meinung! Das Album läuft seit dem Erscheinen eigentlich immer. Besser werden Soilwork nimmer werden-versprochen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!