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Aziza: Aziza (Review)
Artist: | Aziza |
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Album: | Aziza |
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Medium: | CD | |
Stil: | Furiose Fusion/Jazz |
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Label: | Dare2 Records | |
Spieldauer: | 68:42 | |
Erschienen: | 14.10.2016 | |
Website: | [Link] |
AZIZA ist der kleine, hölzerne Gott der Inspiration, so wird er jedenfalls in Benin genannt, dem Heimatland des Gitarristen Lionel Loueke. Und diese findige, spirituelle und kreative Gottheit schwebt dauerhaft über dem gleichnamigen Quartett mit höchst illustrer Besetzung.
Eine Menge Jazz-Erfahrung und –Geschichte versammelt sich bei AZIZA und viel davon ist in der Musik zu hören und zu spüren. Das beginnt mit dem Funk-Jazz zum Einstieg, macht sich bemerkbar im tänzelnden Tribal-Jazz von „Walkin‘ The Walk“, dessen afrikanisches Timbre vom exzellenten Gitarristen Lionel Loueke locker in die Welt hinaus transportiert wird. In den freieren Stücken wie „Blue Sufi“ und „Endless Night“ ist viel vom Geist der aufbruchsbegeisterten 60er zu spüren, dem Esprit solcher Musiker wie Charles Lloyd (mit dem sowohl Dave Holland wie Drummer Eric Harland gemeinsam spielten) oder Pharoah Sanders.
Die Musik von AZIZA pulsiert, atmet, lebt. Das fußt zwar in der Vergangenheit klingt aber kein bisschen veraltet. Das Zusammenspiel der vier Instrumentalisten zeugt von stillem Verstehen, die jeweiligen Soli sind wohlgesetzt und werden nicht zur selbstherrlichen Nabelschau. Hier ist alles im Fluss, auch wenn es einmal sperriger wird. Hollands Bassspiel ist federnd und nachdrücklich, gemeinsam mit dem flexiblen Drummer Harland, der sowohl sparsam wie ausladend spielen kann, liefert Holland das ideale Grundgerüst für Potters so lyrisches wie druckvolles Saxophon, während Lionel Loueke seiner Gitarre die unterschiedlichsten Klänge entlockt. Von sanftem Zupfen über psychedelisches Wah Wah bis hin zu volltönenden Kaskaden, die fast einen Keyboarder erahnen lassen, verfügt er über ein weites und expressives Klangspektrum.
Ob alleine oder im Verbund AZIZA bedeutet inspiriertes Musizieren mit hoher Dynamik und reichlich Abwechslung auf einem großartigen Album.
FAZIT: Jazz von Smooth bis Free, Folk- und Weltmusik, abgeschmeckt mit einer Prise Funk, Psychedelik und Rock: Das liefern die Mannen um Dave Holland so beschwingt wie gekonnt frei Haus. AZIZA wirken nie angestrengt, sondern überlassen sich willfährig dem musikalischen Strom, der Band und Hörer mitreißt. Eine Supergroup. Selten stimmte der Begriff so sehr wie hier.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Aziza Dance
- Summer 15
- Walkin' the Walk
- Aquila
- Blue Sufi
- Finding the Light
- Friends
- Sleepless Night
- Bass - Dave Holland
- Gitarre - Lionel Loueke
- Schlagzeug - Eric Harland
- Sonstige - Chris Potter (saxophone)
- Aziza (2016) - 13/15 Punkten
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