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Ayreon: Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live (Review)

Artist:

Ayreon

Ayreon: Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live
Album:

Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live

Medium: CD/CD+DVD/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Mascot / Rough Trade
Spieldauer: 154:24
Erschienen: 30.03.2018
Website: [Link]

Für die Prog-Szene war es eine Sensation, als AYREON-Mastermind Arjen Lucassen im Herbst 2017 zu einem seiner sehr seltenen Konzerte bat - zumal er noch nie unter diesem Banner, sondern lediglich mit dem Metal-lastigeren Projekt Star One aufgetreten war, was auch schon wieder lange her gewesen ist. Demzufolge wunderte sich niemand darüber, dass die beiden für September anberaumten Konzerte jeweils nach einer bzw. zwei Stunden komplett ausverkauft waren; für die dritte, angehängte Show bekam man dann "erst" einen Tag nach ihrer Bekanntgabe keine Tickets mehr. Lucassen versprach eine Veranstaltung der Superlative und hielt Wort: 16 unterschiedliche Stimmen, die sich in seiner rund 20 Jahre andauernden Karriere unter dem Namen AYREON auf verschiedenen Alben ein Stelldichein gaben, betraten neben festen Instrumental-Instanzen wie Schlagzeug-Uhrwerk Ed Warby die Bühne und ließen sich für eine Nachlese in Ton wie Bild aufnehmen, die keine Wünsche offenlässt.

Musikreviews liegt lediglich die CD-Version vor, doch Hardliner - ob dabei gewesen oder nicht - greifen selbstredend zur DVD bzw. Blu-ray Fassung, die neben dem optischen Zungenschnalzer des musikalischen Teils außerdem eine absolut sehenswerte Dokumentation von hinter den Kulissen sowie mehrere Interviews mit Beteiligten (Lucassen selbst, Hansi Kürsch oder Floor Jansen) geboten bekommen. Im renommierten O13-Club im niederländischen Tilburg bot das Ensemble einen Querschnitt von Lucassens Schaffen, der natürlich nicht allen Fan-Wünschen gerecht werden konnte, aber einigermaßen repräsentativ war und selbstverständlich souverän dargeboten wurde … aber nicht nur das: Die emotional aufgeladene Atmosphäre bei diesem besonderen Ereignis überträgt sich auch recht gut auf den Konsumenten, der nur mit dem Tondokument Vorlieb nehmen muss.

Dadurch, dass Arjen seiner jungen Band den Großteil des Materials anvertraut (er selbst steuert in erster Linie Gitarre und Gesang zu 'The Castle Hall' und 'Amazing Flight In Space' bei), wird es von einer unverbrauchten Energie durchpulst, die das ohnehin Zeitlose wieder brandaktuell macht. Nichtsdestoweniger dürfte die zeitlich mehr oder weniger chronologisch gestaltete Setlist insbesondere zu Beginn manchen Altfan wehmütig gestimmt haben, der sich nie erträumt hätte, 'Dreamtime' von "The Final Experiment" oder sogar "Abbey Of Synn" von "Actual Fantasy", dem wohl am häufigsten übersehenen Album des Projekts, live zu hören.

Dort, wo die für die Studiofassungen verantwortlich Zeichnenden nicht zur Verfügung standen (etwa 'Dawn of Million Souls', im Original mit Fabelsänger Russell Allen von Symphony X oder Bruce Dickinsons Sternstunde 'Into the Black Hole'), erfüllen die "Platzhalter" ihre Aufgabe makellos und gewinnen den Kompositionen sogar etwas Neues ab, sodass die gesamte Performance wie aus einem Guss wirkt. Man gewinnt den Eindruck, hier habe eine seit Jahren aufeinander eingespielte (wenn auch vielköpfige) Band auf der Bühne gestanden, die es unbedingt wissen wollte. Hautnah dabei gewesen zu sein dürfte eine unersetzbare Erfahrung gewesen sein, doch dieser Mitschnitt kommt einer originalgetreuen Reproduktion des Erlebnisses so nah wie irgend möglich.

FAZIT: Wer bei "Ayreon Universe" nicht vor Ort gewesen und dennoch eingefleischter Fan ist, darf sich in den Allerwertesten beißen oder zu dieser Konservierung des Augenblicks greifen. Näher ans wirkliche Geschehen kommt er ansonsten nicht mehr.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5286x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Prologue
  • Dreamtime
  • Abbey of Synn
  • River of Time
  • The Blackboard
  • The Theory of Everything
  • Merlin's Will
  • Waking Dreams
  • Dawn of Million Souls
  • Valley of the Queens
  • Ride the Comet
  • Star of Sirrah
  • Comatose
  • Day Sixteen: Loser
  • And the Druids Turn to Stone
  • The Two Gates
  • Into the Black Hole
  • Actual Fantasy
  • Computer Eyes
  • Magnetism
  • Age of Shadows
  • Intergalactic Space Crusaders
  • Collision
  • Everybody Dies
  • The Castle Hall
  • Amazing Flight In Space
  • Day Eleven: Love
  • The Eye of Ra

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 28.03.2018

Bin dabei gewesen und jau, ich brauch dat Dingen wohl trotzdem. Erinnerung auffrischen kann bei dem feinen Konzert nicht schaden. :)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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