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Ben Osborn: Letters From The Border (Review)
Artist: | Ben Osborn |
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Album: | Letters From The Border |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Ambient, Singer/Songwriter, Alternative-Folk |
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Label: | Nonostar Records/Membran | |
Spieldauer: | 41:47 | |
Erschienen: | 19.04.2019 | |
Website: | [Link] |
„Letters From The Border“ ist das Debüt-Album des britischen Theatermusikers BEN OSBORN. Mittlerweile verbringt er einen Großteil seiner Zeit in Berlin, wo er unter anderem Mitbegründer und Lehrer des Berlin Open Music Lab ist. Dort werden kostenfrei geflüchtete Musiker*innen unterrichtet. Im „progressiven“ (laut Presseinfo) Violinisten und Komponisten Alex Stolze fand er einen Gleichgesinnten, mit dem er auf Tour gehen wird. Stolze hat zudem „Letters From The Border“ produziert, abgemischt und auf seinem Plattenlabel veröffentlicht.
Dass Osborn sich mit Soundtracks auskennt, hört man an vielen Stellen des Albums. Gleich die die klassisch angehauchte, andächtige Elegie zu Beginn würde sich gut als stimmungsschaffende Meditation für Bühne und Film eignen. Sobald der Gesang einsetzt, erinnert Osborn an eine jüngere Ausgabe Leonard Cohens (seine Stimmlage ist allerdings eine andere, hellere) mit einer Vorliebe für Trip Hop und Field Recordings. Das gesamte Album ist sehr ruhig gehalten, hat aber auch keine krawalligen Sequenzen nötig, um Spannung aufzubauen und zu halten. Es passiert an allen Ecken und Enden was, ohne je überproduziert zu wirken. Verhaltene elektronische Rhythmen zu verhangenen Klavierklängen, spröde Streicher setzen ein und knisternde Störgeräusche konterkarieren jeden Anflug von einlullendem Schönklang. Osborns verhuschte Gesang passt perfekt dazu.
So bewegt sich „Letters From The Border“, seinem Anspruch gerecht werdend, von Grenze zu Grenze und überschreitet sie. Neoklassik, Folk, zeitlupenhafte Soundtrack-Passagen, Klangcollagen, ein Hauch von bittersüßem Chanson grüßt von ferne. Zu den Höhepunkten gehören die schmerzhaft schönen Songs „Fast Awake”, “Fields” (dessen Zeile “My Sister The Swimmer” zum Titel des folgenden Tracks wird) und das fabelhafte Duett mit Bethany Roberts, “The Only Thing” (übers Enden und die Möglichkeit eines Neubeginns). Im Clinch mit Einsamkeit, Erinnerungen und der Sehnsucht nach “I’m okay”. Die Musik wird fündig.
FAZIT: Fin, Ende, The End. Der Letzte macht das Licht aus. Die Jury ist begeistert von diesem Film zur Nacht. Der Nachhall ist spooky, flüsterleise verabschieden wir uns. BEN OSBORN weiß wie man Stimmungen kreiert. Eindringliches Debüt von jemand, der alles Mögliche ist, aber kein Anfänger.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chedvah
- Letters from the Border
- Fast Awake
- Tangles
- A Bridge Of Starlings
- Fields
- My Sister The Swimmer
- A Guide To Gothenburg For The Sleepless
- The Only Thing
- Psalm22
- Bass - Ben Osborn
- Gesang - Ben Osborn, Bethany Roberts
- Gitarre - Ben Osborn
- Keys - Ben Osborn
- Schlagzeug - ben osborn
- Sonstige - Ben Osborn, Michael Bleach (add. electronics), Rowan Coupland (harp), Rachel Marge (clarinet), Alex Stolze (violin)
- Letters From The Border (2019) - 11/15 Punkten
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