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Mike Tramp: Stray From The Flock (Review)

Artist:

Mike Tramp

Mike Tramp: Stray From The Flock
Album:

Stray From The Flock

Medium: CD/Download
Stil:

Singer/Songwriter

Label: Target Records
Spieldauer: 53:01
Erschienen: 01.03.2019
Website: [Link]

In schönster Regelmäßigkeit bringt MIKE TRAMP, seines Zeichens ehemaliger Frontmann der legendären Formation WHITE LION, Soloalben an den Start, die mit dem damaligen Portfolio seiner Melodic Rocker leider nicht mehr viel zu tun haben. Waren für die Songs von damals die hohe und etwas raue Stimme ein unverwechselbares Charakteristikum, hat sich Tramp - warum auch immer – sukzessive seines Markenzeichens beraubt und musiziert zu einem um eine Oktave tieferen Gesang immer biederer vor sich hin.

Was Anno 1998 mit „Capricorn“ noch verhältnismäßig rockig begann, nahm im Laufe der Jahre immer mehr Fahrt heraus und stellt sich mittlerweile nur noch als mediokre Singer-Songwriter-Kost dar, die zwar als Hintergrundgedudel ausgezeichnet in einen Waschsalon passt, für Fans seiner früheren Werke mitunter aber schier ungenießbar erscheint.

Hinzu kommen die größtenteils deprimierenden Texte, die es mühelos schaffen, kurzzeitig aufkommende Dur-Harmonien im Handstreich ins Tal der Tränen zu befördern. Gestartet wird das Album mit „No End To War“, einer sehr bedächtigen Nummer, die weit von Optimismus entfernt ist und die Hoffnungslosigkeit, die der Titel impliziert, bis zum bitteren Ende kultiviert. Der Uptempo-Mittelteil, der kurzfristig so etwas wie Hoffnung aufkeimen lässt, wird in der Folge erneut durch Half-Beat und die repetierten Verse „No End To War“ schlicht pulverisiert.

„Dead End Ride“ mit einem „All Along The Watchtower“ - Vibe liefert die direkte Fortsetzung und drischt die Plattitüde, dass niemand lebend aus diesem Leben herauskommen wird. Gab es schon bei BON JOVI, aber dessen „Dry County“ von 1992 versprühte im Gegensatz zu „Dead End Ride“ so etwas wie ein letztes Aufbäumen, das triste Leben endlich in neue Bahnen zu lenken und das Ruder herum zu werfen, ein Ansatz, den man bei Tramp vergeblich sucht.

Selbst „Best Days Of My Life“, der eigentlich rockigste Titel des Longplayers, ist textlich rückwärts gewandt und behandelt die längst vergangenen, besten Zeiten seines Lebens, die ein „wilder Ritt waren“, aber eben schon längst Geschichte sind.

Das Ganze wird aber noch getoppt, denn „Die With A Smile On Your Face“ ist so etwas wie das musikalische Testament Tramps, der hier die Szenarien durchspielt, in denen er mit einem Lächeln auf dem Gesicht sterben könnte. Wer nach dieser Nummer, die mit Kirchenglocken und Regenguss endet, noch nicht den Blues bekommen hat, muss schon ein außergewöhnlich positiver, hartgesottener Zeitgenosse sein.

FAZIT: MIKE TRAMPs 12. Soloalbum „Stray From The Flock“ liefert biedere Singer/Songwriter-Kost, die man so schon tausendfach gehört hat. Neben den scheinbar aus tiefster Depression entstandenen Texten tun die Kompositionen, die nur noch marginal mit Rock und der ehemaligen Kernkompetenz TRAMPs zu tun haben, ein Übriges und lassen Fans der ersten Stunde ratlos zurück.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 3904x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • No End To War
  • Dead End Ride
  • Homesick
  • You Ain’t Free No More
  • No Closure
  • One Last Mission
  • Live It Out
  • Messiah
  • Best Days Of My Life
  • Die With A Smile On Your Face

Besetzung:

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