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Miasma: Pestilence (Review)
Artist: | Miasma |
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Album: | Pestilence |
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Medium: | Download | |
Stil: | Ritual / Dark Ambient |
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Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 60:42 | |
Erschienen: | 24.07.2020 | |
Website: | [Link] |
Was für ein Einstand! Wie aus dem Nichts taucht mit "Pestilence" das erste Album von MIASMA aus Münster auf - und begeistert mich auf voller Länge: Was das One-Man-Ambient-Projekt hier abliefert, ist kaum weniger als ein Genre-Highlight, das eine Welt zum Klingen bringt, die seit den Frühwerken von Ulf Söderberg nahezu komplett verwaist war.
Nun also lädt uns MIASMA auf eine Klang-Reise in diese faszinierenden Weiten ein, und jeder Ton sitzt. Das verblüfft umso mehr, als dass die Musik facettenreicher komponiert und intoniert ist als die Vielzahl von Dungeon-Synth-Veröffentlichungen sowie die subtilen landschaftsmalerischen Ambient-Platten meist skandinavischer Bastler. Ähnlich wie beim bereits erwähnten schwedischen Ausnahme-Musiker setzt auch der alleinverantwortliche Sagaart auf Percussions, die den Kompositionen eine für Ambient-Verhältnisse zuweilen fast schon mitreißende Dynamik verleihen. Gleichzeitig entwickeln sie durch die repetitiv mäandernden Keyboard-Melodiebögen eine unheimlich hypnotische Bannkraft. MIASMA genügt für dieses Kunststück der Rückgriff auf jene grundsätzlich bekannten Elemente, die unaufgeregt aneinandergereiht werden, um gleich mit dem Debüt in punkto dichter Atmosphäre zu Apoptose und Nostalgia aufzuschließen. Wer sich "Pestilence" mit Kopfhörern widmet, der mag gleich beim ersten Stück "Darkness Descends" den Wunsch aufkommen fühlen, diese Musik einmal in angemessener Lautstärke in einem die intensive Stimmung tragenden Klangraum zu erleben, z.B. beim Phelios Festival in Wuppertal.
Die fünf das eigentliche Album bildenden Stücke werden um zwei weitere Tracks ergänzt, nämlich eine Live-Probe-Aufnahme und eine kürzere Version eines vorigen Stücks. Die Musik dreht sich somit nahezu um sich selbst wie ein Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität, und im Grunde eröffnen sich den Hörenden nur zwei Wege: Entweder das langweilt unendlich - oder es fesselt nachhaltig. Dass beim nicht mehr ganz taufrischen Rezensenten letzteres der Fall ist, kann nicht ausschließlich mit nostalgischen Sentimentalitäten erklärt werden. Denn dafür ist "Pestilence" schlichtweg viel zu gut produziert und fasziniert mit stark ausdifferenzierten, voluminösen Klangbildern.
FAZIT: "Pestilence" beantwortet die Frage, warum ich mich seit mehr als einem Vierteljahrhundert im so genannten "Underground" herumtreibe mit Musik, die eher als phantastisch zu bezeichnen, als einem bestimmten Genre zuzuordnen ist. Es sind herausragende Entdeckungen genau solcher Klasse, welche die Beschäftigung mit abseitiger Musik nach wie vor so spannend und bereichernd sein lassen. Für Liebhaber von Ritual / Dark Ambient führt an "Pestilence" kein Weg vorbei, denn dieses Debüt ist ein stimmungsvoll vereinnahmendes Ausnahme-Album. Hätte Varg Vikernes seine beiden ersten Keyboard-Scheiben nicht im Knast aufgenommen, dann wäre mit besserer Ausstattung (und freiem Geist) vielleicht etwas Ähnliches wie "Pestilence" dabei herausgekommen. Im Ambient-Genre liegt mit diesem Debüt also ein ganz starker Anwärter auf den Titel "Album des Jahres" vor.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Darkness descends...
- ...and Pestilence shall come...
- ...to clean the world with a disease like fire...
- ...leaving the world behind with nothing but the void...
- ...until all life is gone.
- Clean the world (TdV live rehearsal)
- The Void (short version)
- Keys - Sagaart
- Pestilence (2020) - 13/15 Punkten