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Colosseum: Bread & Circuses - Re-Issue (Review)

Artist:

Colosseum

Colosseum: Bread & Circuses - Re-Issue
Album:

Bread & Circuses - Re-Issue

Medium: LP+CD/Download
Stil:

Blues-, Jazz-, Progressive-, Classic--Rock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 50:36
Erschienen: 22.04.2022
Website: [Link]

Dass 2022, vier Jahre nach Jon Hisemans Tod, noch einmal ein COLOSSEUM-Album veröffentlich werden würde, war eine große Überraschung. Dass „Restoration“ ein furioses Comeback darstellte, noch mehr. Zwar sind mit CLEM CLEMPSON (Oktober 1969) und CHRIS FARLOWE (September 1970) langjährige, aber keine Gründungsmitglieder mehr an Bord.

1994 war das anders. Damals reformierte sich COLOSSEUM in der gleichen Besetzung, die sich 23 Jahre zuvor aufgelöst hatte. Von COLOSSEUM II (1975-78) in anderer Besetzung und leicht veränderter musikalischer Ausrichtung abgesehen, gab es kein Lebenszeichen bis zu den ersten Auftritten 1994. Die drei Jahre später zur Studioveröffentlichung „Bread & Circuses“ führten, dem ersten von drei neuen Alben.

Die Medien- und Publikumsresonanz blieb verhalten. „Bread & Circuses“ bietet soliden, erdigen Rock, mit feinen instrumentalen Einzelleistungen, wirkte aber schon zum Erscheinungszeitpunkt wie aus der Zeit gefallen. Progressive Einflüsse rücken ziemlich in den Hintergrund, stattdessen regiert pumpender Classic Rock, durchaus der etwas härteren Gangart, wobei das Gefühlige nicht zu kurz kommt. Für satte Jazz- und Funk-Anflüge sorgen vor allem Saxophonist DICK HECKSTALL-SMITH und die zusätzliche Bläsersektion.

Das ist zweifellos gut gespielt, hat Pep, durchaus Power und veredelt selbst altbackene, von seufzenden Gitarrensoli durchzogene Allerweltsballaden wie „Wherever I Go“. Klingt leider allzu gerne nach bereits Gehörtem. Ganz starke Affinität beispielsweise zwischen dem Titellied und David Bowies/Giorgio Moroders „Putting Out The Fire“ (die „Let’s Dance“-, nicht die Soundtrack-Version), während das stimmungsvolle „The Playground“ deutlich an PROCOL HARUM erinnert. Chris Farlowes Gesang lässt auch über Untiefen und stereotype Muster hinwegsehen, dank ihm (und der schmutzigen Orgel) wird der Reggae nahe Bacardi-Funk von „High Time“ doch zum Gewinner. Gelingt beim schnöden Blues-Rocker „No Pleasin‘“ nur stellenweise. Komplette Ausfälle gibt es keine, der Slow Blues „The Other Side Of The Sky“ bietet den malerischen Ausklang für eine Fahrt in den Sonnenuntergang.

FAZIT: „Bread & Circuses“ ist ein lässiges Album von musikalischen Könnern. Die Kompositionen sind allerdings oft nur durchschnittlich, zudem gerne gebeutelt von willkürlichen Fade Outs. Die Songs werden aber meist von den hervorragenden Instrumentalisten und Farlowes Gesang gerettet. Das COLOSSEUM-Re-Issue nach 25 Jahren kommt ohne klanglichen Mehrwert und Bonustracks daher. Besitzer der ursprünglichen Ausgabe brauchen, trotz des etwas schöneren Digisleeves und Booklets, nicht zuschlagen, Neulinge können ein Ohr riskieren. Im Vergleich zum aktuellen „Restoration“ zieht „Bread & Circuses“ den Kürzeren. Trotz der Anwesenheit von Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith.

Jochen König (Info) (Review 2866x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Watching Your Every Move
  • Bread & Circuses
  • Wherever I Go
  • High Time
  • Big Deal
  • The Playground
  • No Pleasin'
  • I Could Tell You Tales
  • Storms Behind the Breeze
  • The One That Got Away
  • The Other Side of the Sky

Besetzung:

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