Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Motörhead: Iron Fist – 40th Anniversary Deluxe Edition (Review)

Artist:

Motörhead

Motörhead: Iron Fist – 40th Anniversary Deluxe Edition
Album:

Iron Fist – 40th Anniversary Deluxe Edition

Medium: 3-LP-Set
Stil:

Hardrock, Heavy Metal

Label: BMG
Spieldauer: 121:24
Erschienen: 26.09.2022
Website: [Link]

Sie schlägt wieder unerbittlich zu – die 'Eiserne Faust' von LEMMY und seinen MOTÖRHEAD, die natürlich damals schon wegen solch eines Songs wie „(Don't Need) Religion“ einen 'Parental Advisory'-Sticker verpasst bekam. Und noch nie war dieser musikalische (und gestalterische) Hammerschlag so beeindruckend wie heute!

„Iron Fist“ von MÖTORHEAD galt schon immer als eins der umstrittensten Alben der Metallisten um den guten, unvergessenen LEMMY, der 2015 leider zum großen Abg(es)ang ansetzte.
Das lag nicht nur an dem insgesamt doch etwas zu eintönig ausgefallenen Hau-drauf-Metal, sondern besonders auch an der recht schlechten Produktion, die viel zu dumpf ausgefallen war und mehr nach Mono als Stereo klang. Die Gitarre war unüberhörbar zu laut in den Vordergrund gemischt, während der Rest mehr hintergründig mulmte und selbst Lemmys Stimme nicht mit dem Druck aus den Lautsprecherboxen kam, wie man es sonst eigentlich gewohnt war.
Diese Tatsache veranlasste dann einige 'Kenner' zu der Behauptung, dass „Iron Fist“ keinen Pfifferling wert wäre und man sich für das Album sein Geld sparen könnte.
Am Ende ein Irrtum, weil musikalisch gab's nicht wirklich viel zu meckern, denn immer wieder klingt unüberhörbar auch ein „Ace Of Spades“ durch, sondern in erster Linie lagen die größten Schwächen in der Produktion, die wirklich recht unterirdisch war. Eine schlagkräftige Faust sah jedenfalls anders aus und klang vor allem anders.

Also bleiben wir bei diesem 'Anders', denn ganz anders sieht es nun bei der luxuriösen Spezial-Edition aus Anlass des 40. Geburtstags von „Iron Fist“ aus! Zumindest wenn es darum geht, welche Aufmerksamkeit man diesem Album erneut widmet und mit wie viel Liebe man es nunmehr als 40jährige-Geburtstagsedition gestaltet. Denn ab sofort gibt es von „Iron Fist“ ein Hardcover-Pack mit 2 CDs und eine (hier besprochene) 3 LP-Luxus-Ausgabe in einem LP-großen Hardcover-Buch mit 20 hochwertig gestalteten Seiten. Das Original Album wurde neu gemastert, es gibt bisher unveröffentlichte Demo-Bonus-Tracks und ein komplettes Konzert, welches am 18. März 1982 von Radio Clyde übertragen wurde, mit dazu. Und natürlich findet man im Inneren der Hardcover-Books die Story des Albums und viele bisher ungesehene Fotos. Darüber hinaus ist eine Limited Edition mit blauer & schwarzer Swirl-LP des Original-Albums erhältlich.

Endlich also ist „Iron Fist“ ordentlich gemastert sowie vom Klang her wirklich akzeptabel – und speziell die Vinyl-Ausgabe bereitet viel Freude, da sie als Deluxe-Ausgabe in ihrem dicken (Bilder-)Buch im LP-Format und insgesamt auf 3 Langspielplatten daherkommt, auch wenn die Klangqualität trotz Masters nicht über ein Mittelmaß hinauskommt. LP 2 und LP 3 (LP 1 enthält das komplette Studio-Album) enthalten die vermeintlich hochwertigen Bonus-Beigaben mit Studio-Demos, in ebenfalls mittelmäßiger Klangqualität, und das kompletten Konzert vom 18. März 1982 aus dem Glasgow Apollo, das live vom Radio Clyde übertragen wurde, sind.
Leider kommen die Liveaufnahmen des Konzerts nicht über Bootleg-Niveau hinaus.

Trotzdem hat es live schon eine besondere Konzert-Wirkung, wenn MOTÖRHEAD erst ihre Ablehnung gegen alle Pfaffen mit „(Don't Need) Religion“ zum Ausdruck bringen, um gleich danach schnurstracks mit „Go To Hell“ sich Richtung Hölle zu bewegen. Da werden wohl alle institutionalisierten Gottesanbeter nicht gerade in eine begeisterte 'Halleluja'-Stimmung verfallen.

Und dass sich MOTÖRHEAD am Konzertende mit „Motörhead“ verabschieden, ist natürlich oberste Live-Pflicht und hinterlässt immer ein ekstatisch jubelndes Publikum.
Also gilt am Ende doch: Wirklich große Klasse, dass dieses Konzert – trotz nicht wirklich berauschender Klangqualität – auf Tonträgern veröffentlicht wurde, wobei natürlich gerade die Vinyl-Ausgaben ihren ganz speziellen Reiz versprühen.

Doch nicht nur das Konzert wird die MOTÖRHEAD-Familie sehr erfreuen, auch die Jackson's Studio-Demos, die sich nun auf dem Vinyl befinden und den späteren offiziellen Versionen vorausgingen, beweisen beim genaueren Hinhören und den mitunter deutlichen Unterschieden zu denen, die auf LP 1 zu finden sind, einen ganz klaren Mehrwert.

FAZIT: Noch immer streiten sich die MOTÖRHEAD-Gelehrten darüber, ob „Iron Fist“ aus dem Jahr 1982 ein Meisterwerk oder Rohrkrepierer der 1975 in London gegründeten Hardrock-Band war. Nunmehr feiert dieses umstrittene Album seinen 40. Geburtstag und wird durch hochwertige, um viele Boni erweiterte, neu gemasterte Neuveröffentlichungen geehrt, von denen absolutes Highlight die 3-LP-Ausgabe im 20 Seiten starken Hardcover-Buch ist, bei denen es neben dem überarbeiteten Original-Album noch ein komplettes Live-Konzert aus dem Jahr 1982 und die Jackson's-Studio-Demos mit dazugibt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2341x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • LP 1: Iron Fist (36:20):
  • Seite A (17:59):
  • Iron Fist (2:55)
  • Heart Of Stone (3:04)
  • I'm The Doctor (2:43)
  • Go To Hell (3:10)
  • Loser (3:57)
  • Sex & Outrage (2:10)
  • Seite B (18:21):
  • America (3:38)
  • Shut It Down (2:41)
  • Speedfreak (3:28)
  • (Don't Let 'Em) Grind Ya Down (3:08)
  • (Don't Need) Religion (2:43)
  • Bang To Rights (2:43)
  • LP 2: Jackson's Studio Demos (October 1981) (39:13):
  • Seite C (19:37):
  • Remember Me, I'm Gone (2:17)
  • The Doctor (3:10)
  • Young & Crazy (2:33)
  • Loser (4:22)
  • Iron Fist (3:26)
  • Go To Hell (3:39)
  • Seite D: Live At Glasgow Apollo (18th March 1982) (19:36):
  • Iron Fist (3:14)
  • Heart Of Stone (3:06)
  • Shoot You In The Back (3:05)
  • The Hammer (3:04)
  • Loser (3:23)
  • Jailbait (3:44)
  • LP 3: Live At Glasgow Apollo (18th March 1982) (45:51):
  • Seite E (23:34):
  • America (3:57)
  • White Line Fever (2:30)
  • (Don't Need) Religion (2:57)
  • Go To Hell (3:00)
  • Capricorn (4:21)
  • (Don't Let 'Em) Grind Ya Down (3:33)
  • (We Are The) Road Crew (3:16)
  • Seite F (22:17):
  • Ace Of Spades (3:09)
  • Bite The Bullet (1:40)
  • The Chase Is Better Than The Catch (5:11)
  • Overkill (4:52)
  • Bomber (3:28)
  • Motörhead (3:57)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!