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Motörhead: Kiss Of Death (Review)
Artist: | Motörhead |
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Album: | Kiss Of Death |
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Medium: | CD | |
Stil: | Motörhead |
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Label: | Steamhammer/SPV | |
Spieldauer: | 44:54 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Kaum eine Band wird in der Metal-Szene so akzeptiert wie MOTÖRHEAD - oder kennt Ihr jemanden, der die Band wirklich richtig scheiße findet? Den größten Anteil am Status der Briten (mit dem schwedischen Drummer) hat natürlich Kultfigur Ian Fraiser Kilmister, besser bekannt als Lemmy. Das Problem ist allerdings, dass der Respekt einfach zu selten bis zur Gefolgschaft reicht und MOTÖRHEAD daher sicherlich nie zu den Großverkäufern gehören werden - auch wenn es das letzte Album kurzfristig bis auf Platz 10 der deutschen Albumcharts geschafft hat. Woran dies genau liegt, ist schwer zu sagen, zumindest die These, dass jedes MOTÖRHEAD-Album zu gleichförmig klingt, stimmt auf jeden Fall schon lange nicht mehr - wenn sie überhaupt jemals zutraf.
Die Menge macht´s bei Lemmy und Co. auf jeden Fall inzwischen und so kommt das Trio, das auf "Kiss Of Death" von den Gastmusikern Gitarrist CC Deville (POISON) und ALICE IN CHAINS-Bassist Mike Inez unterstützt wird, mit dem 23. Album in der über dreißigjährigen Bandgeschichte aus Lemmys Wahlheimat über den großen Teich.
Ist "Kiss Of Death" denn nun ein typisches MOTÖRHEAD-Album geworden? Auf jeden Fall, zumindest wenn man sich an den letzten Outputs der Band orientiert. Und die Qualitäten und Stilvielfalt des Überfliegers "Inferno" vermag man auch zu wahren; wenn auch nicht mehr ganz so zügellos und mit mehr Verlass auf alte Tugenden.
Zur Einstimmung gibt es mit dem schnellen "Sucker" erstmal ´ne fette Traditionskeule in den Nacken, damit von Anfang an klar ist, mit wem man es hier zu tun hat. Dagegen klingt das folgende "One Night Stand", in dem Lemmy aus dem Tour-Nähkästchen plaudert, fast schon hardrockig-konservativ. Das erste richtige Highlight stellt danach "Devil I Know" dar. Alleine das erdige Eingangsriff reicht, um die Livemeute zum Toben zu bringen - geiler Abgehsong. Nach dem geradlinigen, etwas unspektakulärem "Trigger" und dem schlurfenden, bluesriffigen "Under The Gun" betreibt Mr. Kilmister in der packenden Halbballade "God Was Never On Your Side" Vergangenheitsbewältigung, indem er seine Kindheit als Sohn eines Vikars besingt. Ein sehr persönlicher Song, in dem Lemmy gar die Akustikklampfe zupft.
Die zweite Albumhälfte beginnt mit dem Midtempo-Groover "Living In The Past" und dem etwas zu simplen "Christine". Dafür ist "Sword Of Glory" wieder mächtig Banger-freundlich. Nicht nur bei diesem Song bestechen Phil Campbells klar tönende Brat-Gitarren, die auf diesem Album soundmäßig moderner klingen denn je (wenn auch manchmal etwas schrill) und so einige packende, meist kurz und knackige Riffs zu bieten haben. "Kingdom Of The Worm" ist im Refrain ziemlich kantig, kann aber einmal mehr durch die schrammelige Gitarre begeistern. Außerdem kommen hier die bissig-ironischen Lyrics des Frontbassers mit am deutlichsten zur Geltung; wo die Würmer regieren, dürfte klar sein. Zum Abschluss geht dann noch mal ordentlich die Luzie ab, "Going Down" ist ein Smasher der "Bomber"-Kategorie, der jeden Fan nach Albumende erschöpft, aber glücklich zurücklässt.
Somit wäre über den nächsten Meilenstein in der MOTÖRHEAD-Historie eigentlich alles gesagt. Sich über Lemmys Knarzgesang auszulassen ist sowieso überflüssig, Kenntnis hierüber muss man als gegeben voraussetzen können. Denn wer den noch nicht verinnerlicht hat, ist eh ein taubes Nüsschen, yeah - und wird das Ticket in den "Salzigen Spuknapf" niemals lösen.
FAZIT: Solange der mittlerweile sechzigjährige Lemmy noch seine Stiefel anhat, werden MOTÖRHEAD immer die gleichen bleiben. Und wenn es dem Whiskykiller mit seiner Sturmtruppe weiterhin gelingt, den typischen Bandsound so frisch und abwechslungsreich wie auf "Kiss Of Death" zu gestalten, soll der Wurmkönig doch bitte noch lange auf ihn warten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sucker
- One Night Stand
- Devil I Know
- Trigger
- Under The Gun
- God Was Never On Your Side
- Living In The Past
- Christine
- Sword Of Glory
- Be My Baby
- Kingdom Of The Worm
- Going Down
- Bass - Lemmy Kilmister
- Gesang - Lemmy Kilmister
- Gitarre - Phil Campbell
- Schlagzeug - Mikkey Dee
- Kiss Of Death (2006) - 12/15 Punkten
- Better Motörhead Than Dead – Live at Hammersmith (2007)
- Motörizer (2008) - 13/15 Punkten
- The Wörld Is Yours (2010) - 10/15 Punkten
- The Wörld Is Ours Vol. 1 - Everywhere Further Than Everyplace Else (2011)
- Aftershock (2013) - 10/15 Punkten
- Aftershock (Tour Edition) (2014)
- Clean Your Clock (2016)
- Under Cöver (2017)
- Ace of Spades (40th Anniversary Box Set) (2020)
- Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD - Doppel-LP (2021)
- Iron Fist – 40th Anniversary Deluxe Edition (2022)
- Bad Magic: Seriously Bad Magic – Doppel-LP (2023)
- We Play Rock'n'Roll – Live At Montreux Jazz Festival 2007 (2023)
- The Löst Tapes (2024)
-
keine Interviews
Kommentare | |
horst
gepostet am: 05.06.2010 User-Wertung: 14 Punkte |
einfach ein geiles album |
Nur ein Mensch
gepostet am: 05.10.2010 |
Von Motörhead kann man eh alles blind kaufen.... |