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The Brute: Brute : One (Review)

Artist:

The Brute

The Brute: Brute : One
Album:

Brute : One

Medium: CD/Download
Stil:

Synthpop, Electronica, Elektro-Rock

Label: Timezone Records
Spieldauer: 49:14
Erschienen: 19.11.2021
Website: [Link]

Dieses Album klingt nach Großstadtverzweiflung. Es klingt nach den Problemen, die sich im Wohlstandsmoloch, wie er in vermeintlich sauberen und zivilisierten Städten unserer westlichen Welt existiert, in den Herzen und Köpfen der Menschen breitmachen können. Verzweiflung ob der partiellen Einsamkeit, inmitten von Prada-Schaufenstern und Einkaufsmeilen, die des Nachts zum Sammelplatz für die verlorenen Seelen derer werden, die durchs Raster gerutscht sind. Von der Gesellschaft aussortiert und verstoßen.

Gleichzeitig hat dieses Album etwas Romantisches, ja, fast Verträumtes. Vor dem inneren Auge entsteht die Geschichte zweier Seelen, die sich inmitten des Drecks einer emotional abgestumpften Gesellschaft finden, erkennen und lieben lernen. Ist das naiv? Kann sein. Aber in diesen Gedanken und Bildern liegt auch eine Kraft, die das Potenzial hat Berge zu versetzen. Diese Berge sind der emotionale und geistige Ballast, den das Leben in einer verknöcherten Gesellschaft mit sich bringt. Sie sind aber auch ein Symptom der eigenen Unfähigkeit sich in dieses System zu integrieren und damit ein Ausdruck von Rebellion und Herzenskraft.

Führt man sich vor Augen, dass Kreativ-Kopf Daniel Gierke auf „Brute : One“ u.a. auch Stationen seines eigenen Lebens schildert und als Ausgangspunkt für die Musik verwendet, dann bekommt dieses Album nochmal eine ganz andere Dimension. Denn abseits der oben genannten Interpretation ist es auch eine sehr persönliche Sache. Die emotionale, aber auch reflektierte Auseinandersetzung eines Künstlers mit sich selbst und seinem zurückliegenden Weg. Wie im echten Leben liegen dabei Licht und Schatten oftmals nah beieinander, bedingen sich sogar. Um das mal an einem Beispiel fest zu machen: „This is not me“ stellt nicht nur die eigenen Wege in Frage sondern beschäftigt sich mit den Teilen der eigenen Person die man selbst gerne übersieht oder gar verleugnet.

Mit „Rain“ hält dagegen die Akzeptanz Einzug. Es klingt fast nach einer Reinigung der eigenen Gedanken. Das Wasser des Regens wäscht allen Ballast, alle Zweifel von der Seele und schafft Raum für Neues, Positives. Dementsprechend klingen beide Songs im Verbund wie die Vertonung von Schatten und Licht. Was zuvor aufreibend und drängend war wird im nächsten Moment demütig, beinahe friedvoll.

Und hier noch ein Wort zur Musik auf „Brute : One“. Zwischen verträumtem Electronica und poppigen Synths finden sich auch tanzbare Grooves, die unbestreitbar nostalgisch wirken (die 80er lassen grüßen). Und doch klingt dieser Sound in vielen Momenten auch sehr melancholisch, bedacht und in sich gekehrt.

Als FAZIT lässt sich festhalten: „Brute : One“ ist ein Album, bei dem es sich lohnt, Kopfhörer aufzusetzen und den Schwarz-Weiß-Film, den die Musik von THE BRUTE erzeugt, vor dem inneren Auge ablaufen zu lassen. Geht man noch eine Ebene tiefer, dann liegt in dieser Musik aber auch das Potenzial, die eigene Sicht auf gewisse Dinge infrage zu stellen. Das eingangs erwähnte Szenario ist schließlich nicht fern der Realität.

Dominik Maier (Info) (Review 2480x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Driving To You
  • Stay
  • Absolute Disgrace
  • This Is Not Me
  • Rain
  • Lonesome Hero
  • Seduce Me
  • Lost
  • And I Want You… [Extended]

Besetzung:

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