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Brilliant Coldness: Poisoned Reality (Review)

Artist:

Brilliant Coldness

Brilliant Coldness: Poisoned Reality
Album:

Poisoned Reality

Medium: CD
Stil:

Technical Death Metal

Label: Apollon Records
Spieldauer: 54:56
Erschienen: 27.10.2009
Website: [Link]

Dass ukrainische Fausthiebe nicht immer unbedingt von den beiden Milchschnitte-Brüdern, die ihr Gehalt in quadratisch gespannten Seilen boxenderweise aufbessern, kommen müssen, beweist dieser seit mehr als zwölf Jahre umherlärmende Vierer aus Lugansk, welcher die Herbeiführung des technischen Knockouts eher in Form von komplexem Death Metal favorisiert.

In teils überlangen, breaklastigen, verschachtelten und frickeligen neun Runden brettert uns das osteuropäische Gespann einen hörbar von MORBID ANGEL, INCANTATION, IMMOLATION, SINISTER oder aber auch späten CANNIBAL CORPSE beeinflussten Cocktail entgegen, der gelegentlich mit skurrilerweise nach "PSYCHOTIC WALTZ durch den Florida-Death Metal-Fleischwolf gedreht" klingenden, doppelläufigen Leads überrascht. Ebenso eigenwillig erscheinen die an mittelfrühe METALLICA erinnernden Thrash-Parts, die zu meinem Erstaunen genau so gut in dass akustische Gesamtbild passen, wie es auch die chaotischen Grind-Passagen tun. Das liest sich alles sehr wild und ist es letztendlich auch.

Neben nervösem Gegifte der Marke "Karl Willets mit Hirschkäfer im Schlüpfer" verleitet einen Bassist und Mikrofonist Mor mit seinem Grunzen einerseits zu anerkennendem, erstauntem Nicken, andererseits aber auch schwer zum Schmunzeln, weil bei den guttural intonierten Stellen unweigerlich das Blid einer tiefrot angelaufenen, langzotteligen, mit weit aufgerissenen, aderreichen und beinahe herausploppenden Augen und wütend nach vorne geschobenem Unterkiefer ins Mikrofon bellenden, filmreifen Fratze im Kopfkino entsteht.

Unter anderem macht aber genau das das Schaffen von BRILLIANT COLDNESS zu einer kurzweiligen Angelegenheit, so dass die lange Spielzeit des "Beyond Eternity"-Nachfolgers gar nicht auffällt. Etwas Gewöhnung bedarf der recht rohe Sound und die etwas zu knackfroschige Bassdrum, doch inmitten all der sterilen, gleichförmigen Hochglanz-Veröffentlichungen zeigt sich hier, dass die Individualität durch eine etwas unperfekte Produktion und "Naturbelassenheit" auch mal im positiven Sinne unterstrichen werden kann.

FAZIT: Der Neunsöngler ist ein in allen Belangen nicht unbedingt den Standards entsprechendes Werk und womöglich gerade deswegen reizvoller und ehrlicher als das Gros der Releases von der Stange. Der Charme, der durch die Ecken und Kanten dieser Scheibe versprüht wird, macht das ein oder andere songwriterische Defizit problemlos wieder wett.

Chris Popp (Info) (Review 3948x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Kingdom Of The Dead
  • Post-Mortem Reality
  • Lords Of The World
  • Return To Unbeingness
  • In Power Of Horror
  • Cobweb Of Self-Destruction
  • Program Is Annihilated
  • Paradox Of Madness
  • Cannibal Rules

Besetzung:

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