Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Balloon Astronomy: Balloon Astronomy (Review)

Artist:

Balloon Astronomy

Balloon Astronomy: Balloon Astronomy
Album:

Balloon Astronomy

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock/Pop

Label: Just For Kicks
Spieldauer: 50:50
Erschienen: 30.04.2012
Website: [Link]

Im vorliegenden Fall vermitteln Bandname und Cover einen passenden Eindruck von den 50 Minuten Musik, die da auf CD gebrannt wurden. Wie ein Heißluftballon im lauen Sommerwind schmeichelt sich ein Großteil der Melodien in die Lauscher, die Wolken ballen sich selten so abenteuerlich wie in "Even Odds" oder "By The Strange Water's Edge". Meist herrscht hier eitel Sonnenschein – was bei einer Gruppe aus San Diego nicht weiter verwunderlich ist.

BALLOON ASTRONOMY sind vor allem das Werk der eingefleischten, aber bislang unbekannten Musiker und Musiliebhaber Jim Ledger und Glenn Little. Aufgewachsen mit Classic Prog, eifern die beiden Multiinstrumentalisten laut eigenem Bekunden seit High School-Zeiten ihren Helden nach. Kontakte zur aktuellen Szene scheinen aber auch vorhanden zu sein, immerhin konnte das Duo Ex-SPOCK'S BEARD-Trommler Nick D'Virgilio (der einen exzellenten Job abliefert und seine Mitstreiter entsprechend alt aussehen lässt) gewinnen. Gastbeiträge stammen außerdem von Mike Keneally (Frank Zappa, Steve Vai) und Jason Smith (u.a. Enrique Iglesias).

Natürlich bemisst sich die Qualität eines Albums aber nicht an der Zahl der prominenten Mitwirkenden. Den beiden Protagonisten ist immerhin ihre jahrelange Erfahrung anzuhören, sie wissen gefällige Kompositionen zu basteln, setzen ihre Instrumente klug ein und spielen sicher, wenn auch nicht herausragend. Klingt jetzt aber irgendwie nicht so spannend? Tatsache, denn für ein gutes Progalbum sind diese Fähigkeiten zu wenig.

"Balloon Astronomy" ist einfach zu harmlos, zu wenig einfallsreich und zu sehr am Rockzipfel der Vorbilder hängend, um ein Ausrufezeichen zu setzen. Das Klavierintro und "Even Odds" lassen noch ein breit angelegtes Opus vermuten, aber auch da wird schon der immense Schatten von GENESIS hörbar, aus dem die Amis weder treten wollen noch können. Dazu ist Jim Ledgers Stimme, vom Stil her eine handzahme Mischung aus Peter Gabriel und Phil Collins, zu schwach. In oben erwähnten tatsächlich rockigen Ausflügen werden auch instrumental alle Schaffensperioden der englischen Progikone zitiert, Synthiesounds Marke "We Can't Dance" inklusive.

Diesen wie den übrigen Stücken fehlt es trotz ordentlicher Arrangements aber an Biss und erstklassigen Melodien. Jene übrigen Stücke sind fast ausnahmslos poppige Balladen mit viel Klavier, Akustikgitarren und mehrstimmigem Gesang. Zwischendurch legt ein Schifferklavier einen flauschigen Teppich für ein kurzes Solo aus. Das Wort Rock im Begriff Prog Rock entfällt da des Öfteren. Cat Stevens und Elton John sind auch vom Komponistenduo genannte Künstler, die hier als Vergleich näher liegen. Nur fehlt bei BALLOON ASTRONOMY allgemein die musikalische Tiefe. Da nützen auch humorige Chorpassagen wie in "Sigmoid Fletcher" nichts. SPOCK'S BEARD verwenden solche Teile als Auflockerung vor der nächsten Achterbahnfahrt, in diesem Fall treibt der Ballon nur mehr in Richtung Radiobeliebigkeit.

FAZIT: BALLOON ASTRONOMY könnte für Fans extrem entspannter Progmusik, die klassische und moderne Einflüsse miteinander verbindet, durchaus interessant sein. Unangenehm ist dieses Debütalbum zumindest nicht zu hören. Im Ganzen aber wird hier recht flache Kost für den Hörer geboten, in Sachen Melodik und Dramatik können die Herren zu keiner Zeit oben mitspielen. Ballon hin oder her.

Joe A. (Info) (Review 7986x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Crows in the Field
  • Even Odds
  • Roots Run Deep
  • The Odyssey
  • Gentle Day
  • Sourness of Days
  • By the Strange Water's Edge
  • Eagle
  • Sigmoid Fletcher
  • One Summer
  • For Jackie
  • Summer Afternoon

Besetzung:

  • Schlagzeug - Nick D'Virgilio
  • Sonstige - Jim Ledger (Gesang, Gitarre, Bass), Glenn Little (Keyboards, Flöte, Charango, Ukulele, Gitarre)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!