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Netherbird: The Ferocious Tides Of Fate (Review)
Artist: | Netherbird |
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Album: | The Ferocious Tides Of Fate |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Scarecrow / Sound Pollution | |
Spieldauer: | 37:20 | |
Erschienen: | 15.11.2013 | |
Website: | [Link] |
Beinahe vier Jahre liegt NETHERBIRDs letztes Album "Monument Black Colossal" zurück, weshalb man auch den zwischenzeitlichen EPs zum Trotz kaum mehr mit einem Nachfolger gerechnet hätte, zumal die Schweden sowieso unter ferner liefen und laufen, wenn es um Black Metal im weiten Sinn geht. Nicht dass die Gruppe schlecht wäre, doch ihr gehen sowohl der eigene Charakter ab als auch jegliche Gimmicks, mit welchen sich andere hervortun, um deren Originalität es ebenfalls nicht sonderlich gut bestellt ist.
Mit neuer Rhythmusgruppe - Drummer Fjellström läuft als (Ex-)Mitglied von AEON, DARK FUNERAL und MYRKSKOG wohl unter Halbprominenz - schickt sich die Combo nun an, Impulse zu setzen - mit wiederum längeren Songs typisch skandinavischer Prägung und keinen Deut am Puls der Zeit. "The Ferocious Tides Of Fate" hätte auch in der zweiten Hälfte der Neunziger herauskommen können und keine hohen Wellen geschlagen. NETHERBIRD wechseln dem Melodic Death ihres Landes nahe Passagen im höheren Tempo mit schleppenden Gesten ("Shadow Walkers": tragisch klingender Doom, aber eben nicht so intensiv wie zuletzt SECRETS OF THE MOON) ab, während Sänger Nephente seine gleichgültigen Texte mit einem ebensolchen Ausdruck ins Mikro keift, wobei ihn Klampfer Nord mitunter unterstützt.
Die Kompositionen sind nicht mit der heißen Nadel gestrickt worden, wie man anhand fließender Übergänge und stimmig gesetzter Breaks hört. Der Opener "Elegance And Sin" erfährt eine recht aussagekräftige Steigerung bis zuletzt, wobei die Produktion weder zeitgemäß noch antiquiert klingt, sieht man vom verrauschten Zwischenspiel "Så Talte Ygg" ab. Kurz vor Schluss schlägt "Along The Collonades" als zwölfminütiges Highlight zu Buche, ein komplettes Epos mit schreitendem Charakter, Akustik-Passagen und einer gehörigen Portion wütender Sehnsucht nach was auch immer. "Ashen Roots bietet zuvor jedoch die markantesten Melodien des Albums feil - mit knappem Vorsprung gegenüber dem dafür Riff-technisch dominierenden "Of The Setting Sun" - und wäre seinerzeit gut bei Black Sun oder War Again Records aufgehoben gewesen. Wäre, hätte, könnte ... NETHERBIRD sind praktisch die zur Band gewordene verpasste Möglichkeit aufgrund von latentem Zuspätkommen.
FAZIT: Beflissene Musiker, die über ihre Songs nachdenken und sich textlich althergebrachter Motive bedienen, sind NETHERBIRD nach wie vor, was ihnen langfristig zum Verhängnis wird. Hut ab vor ihrem Durchhaltevermögen, denn so solide sie sich inszenieren, so egal sind sie letztlich, denn von "The Ferocious Tides Of Fate" (die drohen, die Band fortzuspülen) wird man nicht einmal einen Winter lang sprechen - nett anzuhören, wie es ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Elegance And Sin
- Så Talte Ygg
- Ashen Roots
- Shadow Walkers
- Along The Colonnades
- Of The Setting Sun
- Bass - Tobias Jacobsson
- Gesang - Nephente
- Gitarre - Bizmark, Nord
- Schlagzeug - Nils Fjellström
- The Ghost Collector (2008) - 11/15 Punkten
- Monument Black Colossal (2010) - 8/15 Punkten
- The Ferocious Tides Of Fate (2013) - 7/15 Punkten
- Into The Vast Uncharted (2019) - 11/15 Punkten
- Arete (2021) - 13/15 Punkten
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