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Patrick Cornelius: While We’re Still Young (Review)
Artist: | Patrick Cornelius |
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Album: | While We’re Still Young |
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Medium: | CD | |
Stil: | Märchenhafter Jazz |
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Label: | Whirlwind Recordings / Chamber Music America | |
Spieldauer: | 47:39 | |
Erschienen: | 27.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Hört man auch heutzutage noch den Namen WINNIE PUH, dann denkt man sicher sofort an den kleinen süßen Bären, welcher eigentlich im Original Pu heißt, und der nicht nur unsere Kindheit, sondern auch die Kindheit unserer Eltern und Großeltern und vielleicht auch die unserer Kinder begleitet(e) (In dem Falle leider oftmals eher als Adaption in einem Walt-Disney-Film statt als Buch!) und dessen liebevollen Weisheiten uns ein bisschen lieber werden, aber auch nachdenklicher und mit stets neugierigen Augen in die Welt blicken ließen.
Doch wer denkt darüber hinaus auch an ein Jazz-Album?
Und kann etwa Jazz-Musik eine ähnliche Wirkung erzielen wie dieser märchenhafte Bär, den die britische Literatur-Ikone ALAN ALEXANDER MILNE im Jahr 1926 erfand?
PATRICK CORNELIUS Ist sich diesbezüglich jedenfalls ganz sicher:
Ja, sie kann!
Und er, der mit internationalen Preisen regelrecht überschüttete Saxofonist, setzt gleich noch einen drauf, indem er zu seinem bereits sechsten Album feststellt:
„‘While We‘re Still Young‘ ist so etwas wie ein Selbstprtrait. Gleichzeitig aber auch ein Mehr-Generationen-Tribut-Album. Ein Treffen alter Freunde und ein rein persönlicher Ausdruck dessen, wer ich bin - als Künstler und als Mensch!“
So gesehen scheinen sich auf dem Album der großartige Musiker mit dem großartigen Menschen PATRICK CORNELIUS zu vereinen und dies nicht mit Worten, sondern der Musik von „While We‘re Still Young“ auszudrücken.
Cornelius‘ Musik, die auf seinem Album eine einzigartige, sechs Momente umfassende Jazz-Suite geworden ist, merkt man deutlich auch ihre Vorbilder an, egal, ob das nun CHARLIE PARKER oder DUKE ELLINGTON sind, die musikalischen frühen Begleiter von Cornelius, die so gesehen Hand in Hand mit seinem literarischen Begleiter Pu durch das Kinderzimmer des Saxofonisten marschierten. Aber auch ein Klassiker wie Debussy hüpfelt wie Pus bester Freund, das ängstliche, niedliche Ferkel, hinterher.
Da PATRICK CORNELIUS sich schon lange mit dem Gedanken der Vertonung dessen, was ihn bewegt, wenn er die Verse in Milnes Buch liest, trug, war der Auslöser dafür die CMA (Chamber Music America‘s New Jazz Works), die ihm einen Auftrag zu einem Musik-Projekt erteilten, welches er dann mit diesem Album verwirklichte:
„Mein Ziel bei diesem Projekt war es, eine handvoll dieser einzigartigen Gedichte auszuwählen und programmatische Sätze zu schreiben, die durch die angefachte Fantasiewelt der Gedichte inspiriert sind und die die gesamte Bandbreite meiner Erfahrungen als Musiker mobilisieren. Ich dachte, wenn ich Musik schreiben könnte, die das Wesen und die Stimmung von Milnes literarischen Juwelen aufzeigt, gefiltert durch meine eigene Stimme als aufstrebender Komponist, dann wäre das Projekt geglückt.“
Aus diesem Grunde holte sich Cornelius auch namhafte Jazz-Musiker als Begleiter in sein „Jazz-musikalisches Märchenbuch“, die mit Piano, Posaune, Trompete, Saxofon, Klarinette, Flöte, Kontrabass, Gitarre und Schlagzeug dazu beitrugen, dass diese swingende Jazz-Suite fast wie von einem großen „Jazz-Orchester“ in klassischer Weise verwirklicht wird. Auch zu seinen Musikern äußert sich Cornelius diesbezüglich:
„Die Gentleman, die diese Musik aufführen, sind Musiker, mit denen ich bereits im College und später in New York zusammen spielte. Jeder für sich ein hoch qualifizierter Komponist - Künstler, denen ich vertraue und die ein gutes künstlerisches Feedback geben konnten und Inspiration verbreiteten, während ich an der Musik arbeitete. Musiker also, denen ich künstlerisch und menschlich blind vertrauen konnte. Wir sind bei diesem Projekt als Einheit zusammen und ich hoffe, man kann die Kameradschaft in der Musik hören.“
Ja, man kann sie hören!
Eine wundervolle Jazz-Suite, die mehr von den ruhigen Tönen lebt, aber auch Freiräume für Komplexeres und Improvisiertes lässt, ohne jemals dabei den roten Faden zu verlieren, dem auch Pu der Bär folgt, wenn er sich auf die Suche nach seinen so heiß geliebten Honig-Quellen begibt.
FAZIT: Kinderzimmer-taugliche Jazz-Musik für alle, die noch daran glauben, dass wir Erwachsenen genauso wie unsere Kinder und das Kind in uns von so einer märchenhaften Figur wie „Winnie-the-Pooh“ mehr lernen können, als von dem scharf strukturierten, pragmatischen und emotionslosen Wissen, welches uns Tag für Tag in der Schule präsentiert wird oder wurde. Swingender Jazz also, der sich genau an diejenigen richtet, die den Anspruch des Album-Titels erfüllen: „While We‘re Still Young“!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Movements:
- I: Sand Between The Toes
- II: Water Lilies
- III: Jonathan Jo
- IV: The Invaders
- V: Lines And Squares
- VI: Vespers
- Bass - Peter Slavov
- Gitarre - Miles Okazaki
- Keys - Gerald Clayton
- Schlagzeug - Kendrick Scott
- Sonstige - Patrick Cornelius (Saxofone, Flöte), John Ellis (Saxofon, Klarinette), Jason Palmer (Trompete), Nick Vayenas (Posaune),
- While We’re Still Young (2016) - 13/15 Punkten
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