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Dio: Angry Machines (Deluxe Edition) (Review)

Artist:

Dio

Dio: Angry Machines (Deluxe Edition)
Album:

Angry Machines (Deluxe Edition)

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: BMG / Niji Entertainment
Spieldauer: 45:49 + 50:33
Erschienen: 20.03.2020
Website: [Link]

Über die DIO-Hologramshows, die anscheinend gerade weltweit zu Kassenschlagern avancieren, darf man sich unter künstlerischen, kommerziellen und in gewisser Weise auch ethischen Gründen streiten, doch nichts von dem, was über die aufgenommene Musik des legendären Sängers hinausgeht, kratzt an der Güte und Zeitlosigkeit seines Song-Vermächtnisses. Eine aktuelle Neuauflage (obligatorisch mit frischem Mastering von Experte und Künstlerfreund Wyn Davis) der vier letzten Alben des Maestros lädt nun ein, die seinerzeit mitunter recht hitzige Debatte über deren Qualität wiederaufzurollen.

Die limitierten Vinyl-Erstauflagen erscheinen mit im edlen Linsenrasterverfahren gedruckten Cover (DIOs Hausdesigner Marc Sasso überarbeitete die Artworks komplett) und als CD-Mediabooks, Boni gibt es natürlich auch dazu. Dabei handelt es sich überwiegend um bisher noch nicht anderswo verwendeten Live- und Studio-Aufnahmen, und "Angry Machines" leitet die Re-Release-Reihe ein.

Die Scheibe erschien 1996 und demnach zu einer Zeit, da Metal seinen Popularitäts-Tiefstand erreicht hatte. DIO waren demnach nicht die einzige Band in einer Sinnkrise und suchten ihr Heil in vermeintlich zeitgemäßeren, schroffen Klängen, hielten sich aber zumindest vor Alternative- bzw. Grunge-Fauxpas fern und gaben dabei im Nachhinein betrachtet gar kein so schlechtes Bild ab. Im Anschluss an die Veröffentlichung wurde in erster Linie Gitarrist Tracy G dafür verantwortlich gemacht, dass die Band mit "Angry Machines" nichts reißen konnte, was im Grunde Unsinn war.

Das Material gehört mithin zum düstersten Stoff, den DIO je herausbrachten und führt eigentlich nur konsequent fort, was schon 1994 auf "Strange Highways" begann - mehr dissonante Reibungspunkte, bleierne Riff-Schwere und die pessimistischsten Texte in Ronnies gesamter Karriere. Der ansonsten eigentlich positive Mensch schien auch angesichts seiner zwischenzeitlichen Erfolgsschlappe zu resignieren und spann die inhaltlichen Fäden von Black Sabbaths "Dehumanizer" (1992) weiter.

So zeichnet "Angry Machines" ein dystopisches Weltbild, und dazu passen Stücke wie die sogar leicht "industriell" angehauchten Finsterlinge 'Black' oder 'Big Sister' hervorragend. Keyboards spielen auf diesem Album eine wichtigere Rolle denn je, gleichzeitig da es einige der härtesten Tracks überhaupt im DIO-Repertoire enthält. Der eine oder andere Refrain zündet nicht richtig, was wohl den Eindruck von Müdigkeit erklärt, den einige Fans von der Scheibe bekamen.

In Hinblick auf die rührende Klavier-Ballade 'This Is Your Life' und das anklagende 'Don’t Tell the Kids' - nicht zu vergessen das kämpferische 'Stay Out of my Mind' - sind die "wütenden Maschinen" allerdings viel besser als ihr Ruf. Das Dutzend Dreingaben auf der Bonus-CD wurde während der Tournee zur Platte 1997 (in Europa mit The Black Symphony und Narnia) mitgeschnitten, klingt einwandfrei und bietet eine vorhersehbare Sammlung von Standards, dargeboten mit u.a. Dokkens Jeff Pilson am Bass, der seinerzeit auch aktiv am Songwriting beteiligt war.

FAZIT: "Angry Machines" ist und bleibt ein Streitfall, aber zweifellos kein schlechtes DIO-Album, bloß ungewöhnlich beklemmend und dennoch mit zwei, drei Songs versehen, die längerfristig durchaus auch hätten im Bühnenrepertoire der Gruppe bestehen können.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4108x gelesen, veröffentlicht am )

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10 Punkte
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Tracklist:
  • Institutional Man
  • Don’t Tell The Kids
  • Black
  • Hunter Of The Heart
  • Stay Out Of My Mind
  • Big Sister
  • Double Monday
  • Golden Rules
  • Dying In America
  • This Is Your Life
  • Live: Angry Machines Tour 1997
  • Jesus Mary and The Holy Ghost – Straight Through The Heart
  • Don’t Talk To Strangers
  • Double Monday
  • Hunter Of The Heart
  • Holy Diver
  • Heaven and Hell
  • Long Live Rock and Roll
  • Man On The Silver Mountain
  • Rainbow In The Dark
  • The Last In Line
  • The Mob Rules
  • We Rock

Besetzung:

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