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Kreator: Extreme Aggression - Remastered (Review)
Artist: | Kreator |
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Album: | Extreme Aggression - Remastered |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Noise / BMG | |
Spieldauer: | 107:47 | |
Erschienen: | 09.06.2017 | |
Website: | [Link] |
KREATORs viertes Album deutete bereits mit seinem schlichten, aber mittlerweile ikonenhaften Cover an, dass es in Essen wechselhaft zuging. Mille und Co. standen, nachdem sie spätestens auf dem Vorgänger alles ausgereizt hatten, was Thrash in seiner rohsten Form zuließ, an der Schwelle nicht nur zu höheren Weihen, sondern auch Genregrenzen sprengender Musik. Dass sich die Musiker selbst im Artwork verewigten, zeugte von neuem Selbstbewusstsein bzw. -verständnis, denn statt wie andere dem Dämon der sklavischen Imagepflege anheimzufallen und zu Karikaturen ihrer selbst zu werden, traten sie die Flucht nach vorne an, was dazu führte, dass sie sich stilistisch gehenließen.
Aber der Reihe nach: Rückblickend wirken die gesamte Inszenierung und auch die Musik als solche so, als hätten KREATOR bewusst auf den US-Markt geschielt, doch andererseits - hält man sich ebenfalls 1989 erschienenen Thrash-Scheiben vor allem aus den Vereinigten Staaten vor Augen - blieb das deutsche Abrisskommando die gleiche Band, zeigte sich aber raffinierter aufgestellt und machte hörbar, dass sie sich nicht einengen, geschweige denn von provinziellen Szene-Milieus vereinnahmen lassen würde. Nicht zuletzt deshalb sind die Herren heute die international erfolgreichste deutsche Band nicht nur in diesem Genre, wobei Petrozza eine glaubwürdige Gratwanderung begeht, wenn er in Interviews von allzu schwärmerischer Ruhrpott-Huldigung absieht und sich gleichzeitig zum Weltbürger geriert. Schon damals dachte der Frontmann wahrscheinlich über den lokalen Rand hinaus, und das hörte man auch seinen Kompositionen an.
Bei der neuerlichen Beschäftigung mit "Extreme Aggression" fällt auf, dass das Album abgesehen von seinen unzerstörbaren Standards (die Video-Nummer 'Betrayer', die auf MTV in die heavy rotation gelangte), mehrere vergessene Perlen bietet, allen voran das stimmungsvolle 'Stream Of Consciousness' oder 'Bringer Of Torture', einen Brecher aus der zweiten Reihe kurz vor dem Einlauf der Band auf die Zielgerade. So bissig und jugendlich impulsiv sollten diese Musiker nicht mehr zusammenkommen. Dass die in der BMG-Neuauflage auf einer separaten CD vorliegenden Stücke des kompletten Ostberlin-Konzert der Band nach dem Mauerfall 1990 stehen (satte 14 an der Zahl und alle frühen Klassiker), passt bestens zur Rolle des Albums als Abschluss der ersten Schaffensphase von KREATOR.
Die Zuständigen beim wiederveröffentlichenden Label bieten alternativ zum schicken Digibook (Ausstattung siehe Kritiken zu den anderen Re-Releases) auch eine Dreifach-LP an, selbstverständlich in einer Klapphülle und jeweils 180 Gramm schwer.
FAZIT: In ihrer für viele Fans bis heute ultimativen Besetzung zeigten KREATOR 1989 zum letzten Mal Thrash in unverfälschter Form und erbrachten ihre spielerisch wie kompositorisch facettenreichste Leistung innerhalb jener Grenzen. Bei aller Nostalgie, die man den Vorgängern von "Extreme Aggression" entgegenbringt, ist dies das letztgültige Statement der Band in Sachen Achtziger-Geprügel.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Extreme Aggression
- No Reason to Exist
- Love Us or Hate Us
- Stream of Consciousness
- Some Pain Will Last
- Betrayer
- Don't Trust
- Bringer of Torture
- Fatal Energy
- Some Pain Will Last (Live in East Berlin 1990)
- Extreme Aggression (Live in East Berlin 1990)
- Under the Guillotine (Live in East Berlin 1990)
- Toxic Trace (Live in East Berlin 1990)
- Bringer of Torture (Live in East Berlin 1990)
- Pleasure to Kill (Live in East Berlin 1990)
- Flag of Hate (Live in East Berlin 1990)
- Terrible Certainty (Live in East Berlin 1990)
- Riot of Violence (Live in East Berlin 1990)
- Love Us or Hate Us (Live in East Berlin 1990)
- Behind the Mirror (Live in East Berlin 1990)
- Betrayer (Live in East Berlin 1990)
- Awakening of the Gods (Live in East Berlin 1990)
- Tormentor (Live in East Berlin 1990)
- Enemy Of God (Special Edition) (2006)
- At The Pulse Of Kapitulation - Live In East Berlin 1990 (2008)
- Hordes of Chaos (2009) - 9/15 Punkten
- Phantom Antichrist (2012) - 14/15 Punkten
- Dying Alive (2013)
- Love Us Or Hate Us - The Very Best Of The Noise Years 1985-1992 (2016)
- Gods Of Violence (2017) - 14/15 Punkten
- Terrible Certainty - Remastered (2017)
- Pleasure To Kill - Remastered (2017)
- Extreme Aggression - Remastered (2017)
- Endless Pain - Remastered (2017)
- Coma Of Souls (Deluxe Edition) (2018) - 13/15 Punkten
- Renewal (Deluxe Edition) (2018) - 12/15 Punkten
- Cause For Conflict (Deluxe Edition) (2018) - 13/15 Punkten
- Outcast (Deluxe Edition) (2018) - 12/15 Punkten
- London Apocalypticon - Live at the Roundhouse (2020)
- Violent Revolution (20th Anniversary Boxset) (2022)
- Hate Über Alles (2022) - 11/15 Punkten