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Nasty: Menace (Review)
Artist: | Nasty |
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Album: | Menace |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hardcore |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 29:12 | |
Erschienen: | 25.09.2020 | |
Website: | [Link] |
"Menace" entstand in Teilen während der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und wirkt vielleicht deshalb außerordentlich dringlich. Nicht dass NASTY je seichte Küche zubereitet hätten, doch ihr achtes Album nimmt eine Ausnahmestellung in ihrer Diskografie ein.
Der erdrückend schleppende Opener 'Ultimate' und das Titelstück sind mustergültige Ausbremser, die bei Konzerten Walls of Death heraufbeschwören dürften, und wie immer bei NASTY gilt: Wer sich mit den Texten des Frontmanns beschäftigen möchte, bekommt wieder eine Menge Substanz geboten, die meistens über pure, impulsiv unbedachte Aggression hinausgeht.
Überhaupt ist Matthi der Star der Platte, ob er nun growlt und keift wie ein amtlicher Death-Metal-Shouter (apropos, die Doublebass-Parts von 'You Will Know My Name' evozieren überdeutlich Bolt Thrower) oder wortreich am Hip-Hop-Rand schrammt wie im Highlight 'Be Careful', wo ihm obendrein ein halbwegs melodischer Refrain gelingt, so wie man sie beispielsweise von Hatebreeds Jamey Jasta kennt.
Die glasklare Produktion garantiert bei alledem hingegen, dass die maximal kompakten Kompositionen der Gruppe mit voller Durchschlagskraft in Kopf und Bauch gehen. Pfiffigerweise verstehen NASTY auch 2020 genau, wie man binnen weniger als im Schnitt drei Minuten mehrmals das Tempo verschleppt, ohne den sprichwörtlichen roten Faden zu verlieren. In dieser Hinsicht weit vorne liegen das Break-Monster '666AM' und 'Blood Crop' mit seinem unwiderstehlich groovenden Finale.
Der 48-sekündigen Thrash-Explosion 'Bulletrain' steht mit 'Addicted' das spielerisch raffinierteste Stück gegenüber, denn hier schafft Gitarrist Paddy ein Lead-Part, der nicht bloß Makulatur ist, sondern quasi eine dramatische Steigerung einläutet.
Die darauffolgenden Tracks gipfeln im finalen 'Ballad of Bullets' - viereinhalb epischen Minuten und beinahe Post Hardcore … ein Fingerzeig gen Zukunft für NASTY?
FAZIT: NASTY haben in den letzten anderthalb Jahrzehnten nie lange gefackelt, doch "Menace" vereint instinktive Unmittelbarkeit mit kompositorischem Scharfsinn und einem Augenmerk auf Abwechslung, wie es im engen Hardcore-Rahmen kaum idealer möglich ist - Hass mit Köpfchen sozusagen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr