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Wucan: Reap The Storm (Review)
Artist: | Wucan |
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Album: | Reap The Storm |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Classic Rock / Progressive Rock |
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Label: | Haensel & Gretel / MiG | |
Spieldauer: | 65:23 | |
Erschienen: | 29.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Bei WUCAN dreht sich das Rad weiter – in ihrem Fall zurück in glorreiche Krautrock-Zeiten – und davon abgesehen immer noch alles um Sängerin, Flötistin sowie Hauptkomponistin Francis Tobolsky. Mit ihrem zweiten Album setzt die Band unter mehreren Gesichtspunkten einen drauf, vordergründig zunächst einmal rein quantitativ (drei der acht Stücke bringen es allein bereits auf über eine halbe Stunde) und dann vor allem in puncto Kompromisslosigkeit
Eine eigensinnigere Band aus dem Retro-Rock-Spektrum dürfte es momentan nicht geben, denn nicht nur, dass die junge Frontfrau gleich im Opener konsequent auf einen kunstvoll assoziationsreichen deutschen Text setzt; WUCAN fassen wie selbstverständlich mehrere Jahrzehnte Genre-Geschichte zusammen, angefangen bei lärmigen Kraut-Jams mit Orgel, Bläser sowie diversem anderen Pipapo über zünftige Doom-Riffs und „Summer of Love“-Psych bis zu Proto-Prog bzw -Metal. Diesen sinnbildlichen Museumslauf begeht die Gruppe aber mit bestechendem Orientierungssinn, was abseits der Longtracks zu nicht minder farbenfrohen, aber kompakteren Quasi-Hits führt, an deren erster Stelle das flammende ‚Out Of Sight, Out Of Mind‘ steht.
Die Detailverliebtheit, die WUCAN an den Tag legen, macht diese Stücke über gängige Halbwertszeiten hinaus zu einem packenden Thriller von einem Album. Alles, was sich mit auf ihrem Debüt allenthalben andeutete, findet hiermit eine lautstarke Bestätigung. Getreu der Titelvergabe – der Vorgänger hießt ja „Sow The Wind“ – werden die Ostdeutschen hoffentlich den Sturm (der Euphorie) ernten, den sie bislang mit unvorhersehbarem Wurfgeschick gesät haben. Das hier überbietet aus der betreffenden Szene so schnell niemand, keine Blues Pills oder sonst wer.
Aber ein 'Rat Catcher', das ist doch eigentlich der "Pied Piper", Leute!
FAZIT: Mit "Reap The Storm" haben WUCAN die Messlatte für alle aufstrebenden (und etablierten!) Vintage-Rock-Bands himmelhaushoch aufgelegt. Bei den Ostdeutschen geht alles, und wer seinen überbordenden Idenreichtum in derart aufregende Songs gießen kann wie diese Kapelle, dem stehen für die Zukunft alle Türen offen. Der größte Verdienst dieser Platte besteht wohl darin, dass Ausdrücke wie Psychedelic oder Progressive Rock längst nicht mehr greifen, um ihre Schöpfer zu kategorisieren; sie sind eine Klasse für sich geworden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wie die Welt sich dreht
- Ebb and Flute/ The Eternal Groove
- Out of Sight, Out of Mind
- I'm Gonna Leave You
- The Rat Catcher
- Falkenlied
- Aging Ten Years in Two Seconds
- 1) The Years I haven't Lived
- 2) Worldwards
- 3) Flight of the Crows I
- 4) Afterwards
- 5) Melinda
- 6) Onwards
- 7) Flight of the Crows II
- 8) Headwards
- 9) The Years I Won't Live
- Cosmic Guilt
- Sow The Wind (2015) - 12/15 Punkten
- Reap The Storm (2017) - 13/15 Punkten
- Live At Deutschlandfunk (2023)
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