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Malm: Kollaps (Review)
Artist: | Malm |
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Album: | Kollaps |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Noise Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 40:43 | |
Erschienen: | 05.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Mit rund zwei Jahrzehnten auf dem Buckel sind MALM so etwas wie die Ziehväter derzeit durchstartender jüngerer Acts wie Fjørt oder Kind Kaputt, die mit unbequem krachigem Rock und muttersprachlichen Texten alles beklagen, was in ihren Augen momentan auf dieser Welt falsch läuft. Die Würzburger zeichnen auf ihrem neuen Langspieler ein düsteres Bild der Gesellschaft, und ein Happyend scheint nicht in Sicht zu sein.
"Kollaps" klingt genau so, wie es sein Titel verspricht. Wenn die Band auf ihrer Webseite darauf hinweist, ihre Kompositionen aufs Notwendigste reduziert zu haben, kann man dem nur beipflichten, denn sie vertont den Zusammenbruch auf denkbar kürzeste, prägnanteste Weise. Statt verzärtelter Poesie gibt's "auf die Fresse", wie es im nervösen 'Tanz auf dem Vulkan' heißt, ehe uns der Sludge-Brocken 'Enge' und das dissonante Meisterwerk 'Captain' (schrammt hart am Rand von Converge oder Dillinger Escape Plan vorbei) mit ihren subtil melodischen Kehrversen noch tiefer in den Abgrund zieht.
Das Tolle bei alledem? "Kollaps" setzt positive Energien frei und ist somit nicht bloß ein plump mahnender Zeigefinger, sondern stellt sozusagen zumindest ein einzelnes Mittel wenn nicht zur Lösung schwerwiegender Konflikte, so doch auf jeden Fall gegen die allseits vorherrschende Apathie dar. Klar, damit es wirkt, müssten viel mehr Menschen MALM hören, doch das dürfte in Anbetracht ihrer unverbesserlichen Sperrigkeit nicht so schnell passieren.
Nun denn, zählen wir uns wie die meisten Hörer von Nischenmusik zu einer erlesenen, "wissenden" Elite und lauschen den Noise-Rock-Veteranen weiterhin aufmerksam. Das stampfende Titelstück, das herrliche Geschrammel von 'Treibsand' und die rasante Hardcore-Eruption 'Wolf' am Ende bieten hinreichend Anlass dazu.
FAZIT: "Radikalrock" - die perfekte Selbstbezeichnung von bzw. für MALM, die mit "Kollaps" auch im 20. Jahr ihres Bestehens im vollen Saft stehen. Sechs Jahre hat es bis zu diesem Album gedauert; sechs Jahre, in denen viel Mist passiert ist und in denen sich das Warten des Untergrunds auf dieses Meisterwerk gelohnt hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr